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Gruselkabinett 109

Gruselkabinett 109
Im weltberühmten Hotel del Coronado muss das Ehepaar Hargreaves die Erfahrung machen, dass übersinnliche Phänomene auch vor der neuen Welt keinen Halt machen.

(C) Titania Medien / Gruselkabinett 109 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenAlwyne und Colin Hargreaves, die in der Vergangenheit bereits mehrfach in Fällen ermittelt haben, in denen die rationale Wissenschaft an ihre Grenzen stößt, beschließen das verregnete England gegen das sonnige Kalifornien zu tauschen und an einem Kongress teilzunehmen. Auf Anregung von Colins Tante kommt man überein, im bekannten Hotel del Coronado abzusteigen und tritt gemeinsam mit Tochter Pamela die Reise in die Vereinigten Staaten an. Und tatsächlich, das im viktorianischen Stil erbaute Hotel erfüllt die kühnsten Erwartungen.


Doch die Freude über das herrliche Zimmer und die sonstigen Annehmlichkeiten der luxuriösen Unterkunft ist nur von kurzer Dauer, denn bereits am ersten Tag zeigt sich, dass die kleine Familie nicht allein zu sein scheint. Das Zimmer wird vom Geist einer jungen Frau heimgesucht, die darin zu Tode gekommen ist. Die Hargreaves beschließen, der armen gequälten Seele zu helfen und beginnen Nachforschungen über ihre Todesumstände anzustellen.


Die Abenteuer von Alwyne und Colin Hargreaves sind gleich in mehrerlei Hinsicht ein Novum innerhalb der "Gruselkabinett"-Reihe. Tatsächlich zählen sie zu den wenigen Figuren, die wiederholt innerhalb der Reihe in Erscheinung treten und hier bereits zum dritten Mal in einem übernatürlichen Fall ermitteln. Daneben ist "Heimweg" eine der wenigen Geschichten, die extra für das "Gruselkabinett" verfasst wurde. Ein Markenzeichen der Fälle der Familie Hargreaves ist eine wiederkehrende Rahmenhandlung, in der Colins Tante in Erscheinung tritt und häufig unbewusst der Ausgangspunkt für eine neue übersinnliche Ermittlung ist. So wird für den Hörer ein Wiedererkennungsmerkmal geschaffen, das man allerdings nicht überstrapazieren sollte, im vorliegenden Fall hätte das einleitende Telefonat gerne etwas kürzer ausfallen dürfen.


Die Handlung nimmt eher bedächtig Fahrt auf, bis erneut das Übersinnliche ins Leben der Hargreaves tritt und ihre Aufmerksamkeit erfordert. Der Auslöser für die Erscheinungen auf dem Hotelzimmer darf durchaus als klassisch bezeichnet werden, je mehr man über die Umstände erfährt, wie es zu dem Spuk gekommen ist, desto häufiger stößt man auf Elemente, die man dem Drama und der Tragödie zu ordnen kann. So gelingt es, einer einfachen Erscheinung eine enorme Tiefe zu verleihen, was schnell für eine emotionale Bindung zwischen dem Hörer und der Mitbewohnerin aus dem Jenseits sorgt. Die Aufarbeitung der Umstände, wie es dazu kam, dass ein ruheloser Geist im Hotel umgeht, erinnern oft an die Ermittlungen in einem klassischen Kriminalfall. Immer mehr Puzzleteile werden zusammengetragen, um am Ende das Bild einer Person zu zeichnen, der es aufgrund mehrerer schwerer Schicksalsschläge, nicht vergönnt war, ein glückliches Leben zu führen.


Die musikalische Gestaltung verdichtet die unheimliche Atmosphäre bei Auftreten des Geistes und verstärkt gleichzeitig an anderer Stelle die Verbindung zum Hörer auf der Gefühlsebene. Dazu kommen auch vereinzelte Synthesizerklänge, die an den passenden Stellen in die Handlung eingestreut werden. Wie gewohnt sind die Geräusche eher zurückhaltender Natur und schaffen es aber problemlos, insbesondere die unheimlichen Momente anspruchsvoll zu gestalten, ein gutes Beispiel hierfür ist das Erscheinen der Spukgestalt im Badezimmer, kurz nachdem die Hargreaves ihr Zimmer bezogen haben. Wie bereits in den vorherigen Abenteuern übernehmen wieder Stephanie Kellner und Benedikt Weber die Rollen von Alwyne und Colin Hargreaves und schaffen es schnell, ein stimmiges und überzeugendes Bild des Ehepaares mit einer Vorliebe für das Übernatürliche zu erschaffen. Bei ihrem dritten Einsatz hört man deutlich, dass eine Identifikation mit den Figuren stattgefunden hat.


Clara Fischer tritt erstmals als Tochter der beiden auf und kann dabei eine Menge Sympathiepunkte sammeln. Jürgen Thormann gibt Mr. Gomer und ist ebenfalls eine deutliche Bereicherung für dieses Hörspiel. In weiteren Rollen sind Ursula Sieg, Peter Lontzek, Janina Sachau, Daniela Bette, Herbert Schäfer und Beate Gerlach zu hören. Auch im vorliegenden Fall sind alle Figuren äußerst stimmig besetzt und man hört deutlich, dass alle mit großem Eifer bei der Sache sind. Da es bei über 100 Folgen mittlerweile nicht an einer Vielzahl von Hörspielperlen mangelt, langt es für "Heimweh" trotz einer kurzweiligen Story und hochklassigen Sprechern nur für einen Platz im Mittelfeld.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Titania Medien




 


 

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