Mit seiner ersten Miniserie etablierte sich Hawkeye 1983 auch abseits der Avengers als eigenständiger Charakter.
Einem breiteren Publikum ist Clint Barton in seiner Rolle als treffsicheres Mitglied der Avengers durch die Verkörperung von Jeremy Renner in den Filmen des "Marvel Cinematic Universe" bekannt geworden, für Kenner der Comic-Vorlagen hingegen seit über einem halben Jahrhundert fixer Bestandteil des Teamkanons. Nichtsdestotrotz sollte es fast zwei Dekaden dauern, bis das "House of Ideas" den Bogenschützen als populär genug für eine erste eigene Miniserie erachtete. Diese steht im Mittelpunkt der vorliegenden Ausgabe der "roten" Hachette-Sammelreihe, doch zuvor gibt es noch zwei historisch nicht unbedeutsame Storys aus der Blütezeit des "Marvel Age of Comics" zu lesen.
Eröffnet wird der Band mit Nummer 57 der Reihe "Tales of Suspense" (September 1964), welche damals die Abenteuer von Iron Man enthielt. Clint Barton, zunächst noch als Schausteller tätig, packt angesichts eines heroischen Auftritts des rot-goldenen Rächers die Eifersucht, was zum Entschluss führt, selbst ins Kostüm zu schlüpfen. Die Story gehört zwar nicht wirklich zu den Glanztaten von Stan Lee, alleine wenn man daran denkt, wie unverhofft und fast nebenbei Clint von – natürlich – Amors Pfeil getroffen wird und sich in seine (hier noch schurkische) Auftraggeberin Black Widow verliebt. Wesentlich mehr Substanz hat da schon das nachfolgende "Avengers" 16 (Mai 1965), in dem Iron Man, Giant-Man und Wasp für Hawkeye, Quicksilver und die Scarlet Witch Platz bei den Avengers machen.
In der 1983 veröffentlichten ersten Miniserie des Bogenschützen, geschrieben und gezeichnet vom viel zu früh gestorbenen Mark Gruenwald, geht es dann Schlag auf Schlag. Binnen kürzester Zeit ist Clint Barton ein weinendes Wrack, nachdem sich seine Beziehung als Schwindel zum Verheimlichen krimineller Vorgänge bei seinem Arbeitgeber, einem Technologieunternehmen, entpuppt hat, rappelt sich jedoch wieder auf und schippert letztlich sogar mit Bobbi "Mockingbird" Morse in den Hafen der Ehe ein! Dazwischen gibt es kurzweilige Action, superheldische Zweifel an den eigenen Fähigkeiten und den Auftritt des eher obskuren Schurkens Oddball. Kein unvergessliches Meisterwerk, aber unterhaltsame Kost!
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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