Als wäre der Konflikt zwischen ihm und seinem Vater nicht schon aufreibend genug, eckt Damian auch bei seinen Vorgängern als Robin ordentlich an.
Den Einflüsterungen von Nobody, im Kampf gegen die Verbrecher Gothams tödliche Gewalt einzusetzen, ist der junge Robin letztlich nicht erlegen, doch zeigte die Auseinandersetzung mit diesem Schatten aus seiner Vergangenheit Batman deutlich das Risiko auf, dass die Einbeziehung seines Sohnemanns in seinen niemals endenden Kampf darstellt. Damian mag zwar von seiner Mutter und der League of Assassins meisterhaft im Kampf geschult worden sein, doch mit dem moralischen Kompass hakt es noch etwas. Bei dem stets auf Perfektion ausgerichteten Dunklen Ritter kommen die ungestümen und mitunter den Charakter von Befehlsverweigerung annehmenden Eigenheiten seines Partners naturgemäß nicht besonders gut an.
Diese Entwicklung, geschildert in den ersten sieben Ausgaben der im Rahmen der "New 52" neugestarteten "Batman and Robin"-Serie, zu finden im
dritten Band der Bat-Kollektion von Eaglemoss, findet in "Terminus" ihre Fortsetzung. Der Angriff des titelgebenden Schurken, der eine Riege einst von Batman geschlagener Schurken aus der hintersten Reihe anführt, stellt ebenso wie das spätere Auftauchen von vampirisch veranlagten Zeitgenossen storytechnisch zwar keine nennenswerte Innovation dar, dient aber wohl auch eher als Vehikel für den Streit mit den verschiedenen Robins, den Damian vom Zaun bricht. Seinen ihm von Kindesbeinen an eingeimpften elitären Anspruch verfolgt er auch im rot-gelben Kostüm, was seinen Vorgängern wahlweise Ärger oder gar nur ein müdes Lächeln entlockt.
Auch wenn Autor Peter J. Tomasi im hier ebenfalls abgedruckten Tie-in zu "Night of the Owls" etwas zu dick aufträgt, wenn er einen Zehnjährigen eine Army-Einheit im Kampf gegen einen Talon befehligen lässt, ist seine Schilderung vom langsamen Hineinwachsen eines geborenen Killers zum Verfechter der Gerechtigkeit im Zeichen der Fledermaus eine sehr lesenswerte Angelegenheit. Man muss den neunmalklugen Damian einfach gern haben, der glaubt alles besser zu wissen und sich oft unnötig in Gefahr stürzt, andererseits unerwartet aber auch ein seinem Vater wichtiges Erinnerungsstück birgt, das dem US-Pendant dieses Bands den Namen gibt ("Pearl"). Im Verbund mit den stets gelungenen Strichen von Patrick Gleason eine feine Studie des dysfunktionalen Innenlebens der "Bat Family".
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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