Man hat es nicht leicht als Avatar einer Gottheit, die entgegengesetzter Ansichten ist.
Hinsichtlich Moon Knight sind leider aller guten Dinge drei, denn nach "Wer den Göttern trotzt" ist erst einmal, bedingt durch das Mega-Crossover "Secret Wars", Schluss mit Abenteuern des Mondritters. Für den abschließenden Sammelband und die "dritte Season" der Serie hat nach Warren Ellis und Brian Wood der zur Zeit sowohl bei Marvel als auch DC allgegenwärtige Cullen Bunn das kreative Ruder übernommen und bestreitet gemeinsam mit den Zeichnern Ron Ackins, Steven Sanders und German Peralta die US-Ausgaben 13 bis 17 der "Marvel NOW!"-Inkarnation des Dieners von Khonshu.
Marc Spectors Alter egos Moon Knight und Mr. Knight liefern sich unter anderem Scharmützel mit durchtriebenen Geschäftsleuten, die Geister einfangen und gewinnbringend verkaufen, einem Rudel von beißfreudigen Hunden, die vornehmlich auf Wohlhabende losgehen, und dem sprichwörtlichen schwarzen Mann unter dem Bett eines jungen Mädchens. Nicht nur besagter Boogeyman, sondern auch irregeleitete Anhänger seiner eigenen Gottheit bringen Moon Knight schließlich in Konflikt mit seinem altägyptischen Chef und sorgen für dicke Luft in New York City, dessen Nachtschwärmer es wie gewohnt zu schützen gilt.
Die Fußstapfen seiner beiden Vorgänger in Sachen kreatives Storytelling auf allerengstem Raum vermag Cullen Bunn locker zu füllen. Auch er beweist, souverän von den drei genannten Herrschaften am Zeichenbrett unterstützt, dass eine episodische Erzählweise im Supelden-Biz auch ohne Fortsetzungs-Endlosschleifen eine übergeordnete Prämisse bieten kann – im konkreten Fall der Twist zwischen Khonshu und seinem eigenwilligen Avatar. Und wer jetzt noch einmal sagt, dass Moon Knight bloß ein eindimensionaler Batman-Abklatsch ist, liest jetzt zur "Strafe" die gesamte Serie nochmal von vorn.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
Publisher: Panini Comics
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