Während die namenlosen Eheleute den Geschlechtsakt vollziehen, stürzt deren kleiner Sohn aus einem offenen Fenster auf die schneebedeckte Straße. Erbarmungslos hämmern sich diese erschreckenden und gleichzeitig wunderschön inszenierten Bilder in den Kopf des Zusehers.
Die junge Mutter (grandios dargestellt von Charlotte Gainsbourg) kann sich von diesem traumatischen Erlebnis nicht mehr erholen und zieht sich immer mehr in eine schreckliche Scheinwelt zurück. Um dieser zu entkommen, macht sich das Ehepaar auf den Weg in eine einsame Waldhütte ("Eden" gennant), um dort, abseits jeglicher Zivilisation, den Verlust des eigenen Kindes zu verarbeiten. Der Mann (Willem Dafoe), praktischerweise Psychotherapeut von Beruf, versucht seine Frau mit allen Mitteln in die heile Welt zurückzuholen.
Die Einsamkeit der Waldhütte und die unheimliche Umgebung samt Tierwelt gewinnen aber den Kampf und ziehen die junge Frau immer weiter in einen dunklen Schlot des Wahnsinns. Meisterregisseur und Super-Misanthrop Lars Von Trier ist mit "Antichrist" wieder eine schwer verdauliche, aber dafür umso genussvollere Glanzleistung gelungen, die sich am besten als Bastard aus Lars Von Triers eigener Serie "Geister", Kubricks "Shining2, Sam Raimis "Evil Dead" und Polanskis "Rosemary’s Baby" beschreiben lässt. Psychogrusel aus der Feder des "Dogma"-Kino-Grandmasters inklusive abartiger Verstümmelungsszenen. Sollte man schon erlebt haben, diese cineastische Geisterbahnfahrt!
# # # Thomas Sulzbacher # # #
Cookie-Einstellungen
Alle annehmen Ablehnen / Konfigurieren