Ein opulenter und spannender Film über die berühmteste Gräfin Ungarns, allerdings aus einem historisch höchst fragwürdigen Blickwinkel.

Durch ihre Heirat mit dem ungarischen Fürsten Ferencz Nadasdy erlangt Erzsebet Báthory große Macht und nimmt so den Platz einer der wichtigsten Regentinnen des Habsburgerreichs ein. Während ihr Gatte in blutigen Schlachten gegen den Einfall der Türken kämpft, vergnügt sich die schöne Gräfin mit dem jungen Maler Caravaggio, der ihr bald zu Füßen liegt und durch seine Künste ihre makellose Schönheit in einem Gemälde festhält.
Als jedoch Ferencz aus dem Krieg nicht mehr heimkehrt, wittern der ungarische König und die Kirche ihre Chance auf das Erbe. Um Báthory aus dem Weg zu räumen bedient man sich deshalb bei den bereits bestehenden Gerüchten, die Gräfin würde Jungfrauen quälen, ermorden und in ihrem Blut baden um ihre jugendliche Schönheit zu erhalten.
Der Regisseur Juraj Jakubisko schuf mit seiner Inszenierung des Mythos der "Blutgräfin" eine recht eigenwillige Interpretation der Geschehnisse. Lässt man diese Tatsache allerdings beiseite, kann man sich auf recht spannende 140 Minuten freuen. Die Hauptfigur wurde mit Anna Friel sehr treffend besetzt, jedoch lässt sich über einige andere Darstellungen streiten, wobei dies auch an der teilweise sehr wackeligen Synchronisation einiger Rollen liegen mag. Die Kulissen und Kostüme wurden mit viel Liebe zum Detail ausgewählt und in Szene gesetzt, was einen auch die stückweit skurrile Inszenierung der Handlung vergessen lässt.
Alles in allem kann der Film durchaus mit großen Hollywood-Produktionen mithalten, obwohl Historienfreaks nicht auf fundierte Fakten und Horrorfans nicht auf blutige Splatter-Einlagen hoffen dürfen.
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