Film-Connaisseuren wird bereits beim Lesen des Titels das Wasser im Munde zusammenlaufen, denn nichts deutet mehr in Richtung Trash-Komödie als dieser mehr als treffend gewählte und sich selbst erklärende.
Treffend und selbsterklärend, weil "Adventures of Power" von den Abenteuern des jungen Power berichtet, der auszog, die Welt mit seinen Drummer-Fähigkeiten zu dominieren. Ich korrigiere: Airdrum-Fähigkeiten zu dominieren! Denn in einem kleinen Bergarbeiternest im tristen New Mexico, wo man die Arbeiter in der Kupferfabrik ausbeutet und deswegen ständig (unter der Führung von Powers Vater Harlan) gestreikt werden muss. Ari Gold hat bei diesem Independent-Film, der so gar nicht wie einer aussehen will, Regie geführt und ist auch noch in die Rolle des schrulligen, teils an Napoleon Dynamite, teils an eine männliche und erwachsene Version der hartnäckigen Olive aus "Little Miss Sunshine" erinnernden Powers geschlüpft.
Powers Vater wird übrigens hervorragend von SPINAL TAP Sänger Michael McKean porträtiert – diese Tatsache alleine sollte schon ein Wink mit dem Zaunpfahl sein, ist doch "Spinal Tap" [http://www.multimedia.slam-zine.de/php/filmreview_this_is_spinal_tap_arthaus,16878,25103.html] die Mutter aller Musikkomödien. Von Kindesbeinen an, ausgelöst durch Neal Parts Drumkünste in RUSHs "Tom Sawyer" (verständlich, oder?), welches Power zum ersten Mal beim Begräbnis seiner Mutter in Daddys Autoradio hört, ist er leidenschaftlicher Airdrummer, braucht weder Sticks noch Tom Toms. Als die Luft in Lode, New Mexico aufgrund der Arbeiteraufstände zum Zerreißen gespannt ist, verlässt Power das Städtchen, in der Hoffnung Gleichgesinnte zu finden – und das tut er: In Newark, New Jersey (nicht New York!). Beste Musikkomödie 2010, Punkt.
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