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Foster 1

Foster 1
Ein riskanter Einsatz für eine Spezialeinheit 1944 in Österreich. Die Mitglieder hatten mit allem gerechnet, jedoch nicht einem Feind gegenüberzutreten, der selbst die mörderischen Horden der Nazis in den Schatten stellt.

(C) Imaga / Foster 1 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDurch widrige Witterungsbedingungen wird einer britischen Kommandoeinheit kurzfristig eine ungewöhnliche wie brisante Aufgabe übertragen. In Österreich sollen sie Kontakt zu einem britischen Agenten herstellen, der sich in der Hand des Feindes befindet. In seiner letzten Nachricht berichtet er von einer neuen Bedrohung, die den Krieg doch noch für Deutschland entscheiden könnte. Vieles in dem Brief liest sich wie die Aufzeichnungen eines Verrückten. Trotz vieler Bedenken beschließt man einen riskanten Einsatz hinter den feindlichen Linien.


Vor Ort erwartet die kleine Schar ein unvorstellbares Grauen, denn die deutschen Truppen, versuchen das Tor zur Hölle zu öffnen. In einem nahen Kloster kommt es zum finalen Showdown. Nur unter größten Anstrengungen und durch das Eingreifen eines Jungen aus den Reihen der Mönche gelingt es, das Schlimmste zu verhindern. Unter großen Verlusten schaffen es die Soldaten, dem Bösen den Zutritt in unsere Realität zu verwehren. Die Gefahr scheint gebannt zu sein. Doch die Kräfte der Finsternis arbeiten bereits an einem alles vernichtenden Comeback.  


"Foster" ist die neuste Hörspielserie aus der Ideenschmiede Oliver Dörings. Wie seine Arbeiten für "John Sinclair" und der Miniserie "End of Time" erinnert auch der Auftakt hier an ein meisterlich inszeniertes Spektakel für die Ohren. Die Soundkulisse steht einem Blockbuster amerikanischer Bauart in nichts nach. Hier wurde erneut geklotzt und nicht gekleckert. Eine inhaltliche Bewertung des Piloten fällt schwer, denn wie der Titel bereits verkündet, ist dies erst der Auftakt, die Vorgeschichte, wenn man so will, zu den eigentlichen Geschehnissen.


Die Handlung erstreckt sich über mehr als 60 Jahre und hält immer wieder bei besonderen Ereignissen inne. Gleich mehrere Handlungsstränge werden aufgenommen, aber zunächst offengelassen. Eine logische Konsequenz, da die Folgen aufeinander aufbauen und man noch nicht direkt zu Beginn sein gesamtes Pulver verschießen möchte. Jede Handlungsebene bittet eine gelungene Mischung aus spannenden actionreichen Szenen im Wechsel mit ruhigeren Passagen, die allerdings so manche Überraschung und offene Rätsel für den Hörer bereithalten. Gerade jene Teile des großen Ganzen, die einen sicherlich erst in späteren Folgen offenbart werden, üben ihren ganz eigenen Reiz aus und laden dazu ein am Ball zu bleiben.


Der eine oder andere dürfte darüber verwundert sein, dass der namensgebende Protagonist erst in den letzten zehn Minuten die Handlung betritt, was allerdings durchaus Sinn ergibt, wenn man der Vorgeschichte so viel Raum gewährt, dass sie die erste Folge füllt. Beim Hören der Eröffnungssequenz dieses Hörspiels beschleicht einen das Gefühl, das alles schon einmal in einer leicht anderen Form gehört zu haben. Und richtig, wenn man sich den einmal den Auftakt der Abenteuer von "Hellboy" vor Augen beziehungsweise Ohren führt, so gibt es schon deutlich Parallelen, die allerdings spätestens mit dem Ende des Militäreinsatzes enden.


Die verwendeten Effekte orientieren sich, wie bereits erwähnt am Actionkino, sind dabei allerdings jederzeit glaubwürdig und driften nie ins Lächerliche ab. Auch Szenen, die sich im Hörspiel oft als schwierig erweisen, wie etwa eine Verfolgungsjagd mit dem Auto, werden akustisch so gestaltet, dass es nicht schwer fällt, die Ereignisse vor dem geistigen Auge Revue passieren zu lassen. Ein weiteres Plus sind die Dialoge, die trotz der Thematik nie ihre Glaubwürdigkeit verlieren oder gar in den Bereich des Fremdschämens abgleiten. Die Wortwahl ist realistisch und an einigen Stellen sicherlich auch hart, was aber durchaus passt. Dass "Foster" eine härtere Gangart einschlägt, stellen insbesondere die letzten Minuten der Pilotfolge unter Beweis, wo wieder einmal untermauert wird, dass das schlimmste Monster doch der Mensch ist.


Die Liste der Sprecher ist lang und wie bei "End of Time" mit den Namen bekannter Synchronsprecher gespickt, die allesamt zeigen, was in ihnen steckt. Oliver Döring gelingt es wieder einmal, das kleine bisschen Mehr aus seinen Akteuren zu kitzeln, was dann letztendlich den Unterschied zu anderen Produktionen macht. Man darf gespannt sein, wohin die Reise inhaltlich gehen wird. Viele Ideen scheinen möglich. Erfreulich, dass man nicht einfach einen weiteren Geisterjäger-Klon auf die Menschheit loslässt, sondern versucht eigene Wege zu beschreiten. Produktionstechnisch kann man nur die Höchstnote zücken, wenn man mit Produktionen im XXL-Format etwas anfangen kann.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Imaga



 


 

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