Der berühmte italienische Comic-Meister Igort bietet einen persönlichen Einblick ins Land der aufgehenden Sonne und zeigt aus europäischer Sicht, welche Unterschiede es im Arbeits- und Privatleben gibt.
Im Lauf der 1990er Jahre begann Igort als einer der ersten und wenigen westlichen Comic-Zeichner für einen japanischen Verlag zu arbeiten. Bei Kōdansha zeichnete er die Serie "Amore et Yuri" und lernte dabei nicht nur seine zeichnerischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln, sondern auch sich anzupassen. Er lebt auf kleinstem Raum, schätzt die Ruhe der vielen Gebetstempel und erfährt die Schwierigkeiten des öffentlichen Verkehrs am eigenen Leib. Vor allem aber lernt er schnell, dass Arbeit einen ganz anderen Stellenwert besitzt als in seiner Heimatstadt Cagliari auf Sizilien. Beinahe unmögliche Forderungen zu erfüllen gilt als Beweis, dass man fähig ist, ordentlich zu arbeiten. Doch auf Igort warten noch mehr Herausforderungen, die ihm das ferne Land jedoch immer näherbringen, bis er es auch aufgrund der reichen Kultur über alle Maßen zu schätzen lernt.
Igort lässt in seiner Zeitreise eine Vergangenheit Revue passieren, die er selbst erlebte, und konzentriert sich nicht auf ein gesamtheitliches Bild, sondern auf die Bereiche der japanischen Kultur und Gesellschaft, die seine Zeit in der anfänglichen Fremde dahingehend formten, dass er das Land letztlich nicht mehr als fremd empfand. Er versucht den Leser miterleben zu lassen, wie er Japan verstanden hat und zeichnet ein Bild aus eigenen Erfahrungen, vermischt mit Kulturgeschichte und Beobachtungen über die Gesellschaft und Arbeitswelt der Japaner. Gerade für Fans von Igort gerät dieser Band zum Gustostückerl, der sowohl einen Eindruck von Igorts Vergangenheit und einen intimen Einblick in sein damaliges Werk bietet als auch jede Menge nützliches Wissen über Japan enthält und einen diese ferne Kultur besser verstehen lässt.
# # # Christoph Höhl # # #
Publisher: Reprodukt
Cookie-Einstellungen
Alle annehmen Ablehnen / Konfigurieren