Columbia/Sony BMG

THE VIEW haben 2007 mit ihrem Debüt „Hats Off To The Buskers“ einen kometenhaften Aufstieg in den Indie-Himmel geschafft und man könnte fast meinen, dass die Produktion des zweiten Albums vom Druck der Erfüllung von hohen Erwartungen geprägt war. Falsch gedacht. Die vier mehr als partytauglichen Schotten haben einfach das getan, was sie am besten können: Saufen und Musizieren. Als Zuckerguss haben sie noch den passend rotzigen Titel „Which Bitch?“ drüber gestreut und präsentieren in ihrem zweiten Album neue, wie auch schmerzlich vermisste Seiten. Und von wegen, geizige Schotten! THE VIEW gehen auf „Which Bitch?“ so großzügig mit den Genregrenzen um, dass es nur so in den Ohren rasselt, obwohl sie sich auf Altbewährtes verlassen haben. Wie schon beim Debütalbum haben sie sich wieder mit Produzent Owen Morris die musikalische Kante gegeben und diesmal nur eine Regel beachtet: Noch mehr Alkohol und Chaos! Entstanden ist ein Album, das erfreulich vielseitig und gigantisch klingt und von der ersten Note an überrascht. Nach einem kurzen und schnippischen Anknüpfen an das Ende ihres ersten Albums in Form von „Typical Time 2“, geht man bei „5Rebeccas“ gleich monstermäßig in die Vollen und zelebriert gut gelaunten Schotten-Rock. Sänger Kyle Falkoner macht auch diesmal keine Anstalten von seinem schwer verständlichen schottischen Akzent Abstand zu nehmen und sich in British English zu üben, was den Spaßfaktor noch einmal multipliziert. Bei allem Genre-Hopping fasziniert vor allem die grenzenlose Lebensfreude der vier Schotten, die in ihren Songs keinen Hehl daraus machen, das sie sich bestens im Nachtleben auskennen und auch in den depressiven Seiten des Lebens einen Sinn finden, wie in „Double Yellow Line“ und „Unexpected“ klar wird. Eine ganz neue Seite zeigt „Distant Dubloon“, ein Lied, das als Hommage an Gustav Mahler gedacht ist und damit als Symbol für die Kreativität von THE VIEW steht.
www.myspace.com/dryburghCorrina Bauer
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