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Todesritual

Todesritual
Es fließt Blut auf den Straßen Miamis. Ein unbekannter Auftragskiller ermordet ehemalige Polizisten der Stadt. Als Joe Liston stirbt, schwört Max Mingus seinen Ex-Partner und Freund zu rächen.

(C) Goldmann Verlag / Todesritual / Zum Vergrößern auf das Bild klickenIn Miami wird ein ehemaliger hochrangiger Polizeibeamter auf brutale Art und Weise ermordet. Der Killer hat seinem Opfer durch das Auge in den Kopf geschossen. Die Ermittlungsbehörden gehen zunächst von einem alltäglichen Drogenmord aus. Daran will Joe Liston, einer der früheren Untergebenen des Ermordeten, nicht glauben, und bittet seinen ehemaligen Partner Max Mingus um Unterstützung. Max ist allerdings zunächst wenig begeistert, wieder in Sachen Mord zu ermittel, vom Leben enttäuscht und schlägt sich als Privatdetektiv für Scheidungsangelegenheiten durch.


Doch dann ändert sich alles! Bei einem gemeinsamen Treffen mit Joe wird dieser auf dieselbe Art ermordet wie zuvor ihr ehemaliger Chef. Nun ist die Angelegenheit für Max Mingus persönlich geworden. Die Nachforschungen der Polizei scheinen nur halbherzig geführt zu werden. Mingus agiert auf eigene Faust und stößt auf eine Spur, die weit in die Vergangenheit seines früheren Vorgesetzten Elron Burns und der von Joe reichen. Kann es tatsächlich sein das die wegen Mordes gesuchte und nach Kuba geflohene Black-Panther-Aktivistin Vanetta Brown hinter den Mordanschlägen steckt?


Anstatt endlich Antworten zu finden, stellen sich immer neue Fragen. Max sieht ein, dass er nach Kuba reisen muss, um Licht ins Dunkel zu bringen. Vor Ort erkennt der Ex-Polizist, dass die Uhren im kommunistischen Einheitsstaat Castros anders ticken. Ehe er sich versieht, befindet er sich bereits in einem gefährlichen Strudel aus Gewalt, Misstrauen und Mord und ist auf der Flucht vor den kubanischen Behörden.


Nach einer etwas längeren Pause erscheint nun ein dritter Roman mit dem ehemaligen Police Detective Max Mingus als kaputten Hauptdarsteller. Dieses Mal verschlägt es den abgebrühten Ermittler nicht nach Haiti, sondern ins kommunistische Kuba. Nicht nur der Handlungsort hat sich verändert, sondern auch die Hauptfigur. Mingus ist älter geworden und hinterlässt den Eindruck eines desillusionierten, gebrochenen Mannes, mit dem es das Leben nicht eben gut gemeint hat. Am Ende ist ihm nichts geblieben, keine Familie, keine Frau und kein Geld. In dieser Abwärtsspirale wird nun auch noch sein letzter Anker, sein Ex-Partner Joe, ermordet. Mehrmals bekommt der Leser den Eindruck, Mingus auf seiner letzten Mission zu begleiten, bei der letzten Aufgabe, die es zu erfüllen gilt, bevor man die Bühne verlässt.


Nick Stone gelingt es hervorragend, die Zerrissenheit und die Einsamkeit seines Charakters bloßzulegen. Eins ist sicher, Mingus ist kein strahlender Held, eher das Gegenteil, ein Antiheld, der niemandem als Vorbild dienen kann. Daneben lebt dieser Roman von einigen starken Nebenfiguren, die den Ex-Cop auf seiner Reise durch Kuba begegnen. Insbesondere der vielschichtige Charakter des Transvestiten Benny weiß zu überzeugen.


Wie schon bei seinen vorherigen Romanen "Voodoo" und "Der Todesmeister" glänzt der Autor auch hier mit einem gut recherchierten Hintergrund für seine Story. Egal ob die Lebensumstände der einfachen kubanischen Bevölkerung geschildert werden oder man Details über die Black Panther Bewegung erfährt, Stone hat sich ausführlich mit der Materie beschäftigt und sie geschickt in seinen Text einfließen lassen.


Der Stil des Buchs ist flüssig und man kann dem Geschehen problemlos folgen, allerdings lässt "Todesritual" die Spannung und Schnelligkeit seiner Vorgänger vermissen. Zu oft bleibt die Spannungskurve hinter den Erwartungen des Lesers zurück. Dazu kommen einige Handlungsstränge, die aufgegriffen, allerdings nicht konsequent zu Ende gebracht werden.
"Todesritual" lässt sich ohne die Vorkenntnis der beiden anderen Romane über Max Mingus  lesen, es gibt jedoch mehrere Rück- und Querverweise auf Ereignisse aus "Der Todesmeister" und "Voodoo", die sich besser einordnen lassen, wenn die Bücher bekannt sind.


Wen die beiden anderen Abenteuer von Mingus begeistern konnten, der wird auch an seinem dritten Fall Gefallen finden. Allerdings ist dieser im direkten Vergleich zu "Der Todesmeister" und insbesondere zu seinem Debüt "Voodoo" der bisher schwächste Band der Reihe. Vielleicht findet Stone bei einem eventuellen vierten Teil zu alter Stärke zurück. Nichtsdestotrotz ist "Todesritual" ein hervorragend recherchierter Roman mit interessanten Figuren, der allein deshalb schon lesenswert ist.



# # # Justus Baier # # #



Publisher: Goldmann Verlag






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