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Sherlock Holmes 7

Sherlock Holmes 7
Wer trachtet einer scheinbar harmlosen jungen Tänzerin nach dem Leben?

(C) Titania Medien/Lübbe Audio / Sherlock Holmes 7 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSeit einiger Zeit ist London um eine weitere Attraktion reicher. Die indische Tänzerin Tahi Swawi begeistert Abend für Abend das Publikum in der Royal Music Hall mit ihrer Darbietung für die Göttin Shiva. Neben der außergewöhnlichen Kunstfertigkeit, mit der die junge Frau auf der Bühne steht, trägt sicher auch der Smaragd des Todes zu ihrem Erfolg bei – ein  Diamant, von dem es heißt, dass er seinen Besitzern nichts als Unglück bringt und der nicht selten mit deren Tod in Verbindung gebracht wird.


Auch Sherlock Holmes und seinen treuen Assistenten Dr. Watson verschlägt es nach einem anstrengenden Tag voller böser Überraschungen in eine der Veranstaltungen der Künstlerin. Doch anstatt eines Abends der Zerstreuung müssen der Meisterdetektiv und sein Freund miterleben wie ein Unbekannter versucht, Tahi Swawi mitten in der Vorstellung zu erschießen. Kaum hat die Spürnase aus der Baker Street den Fall übernommen, muss das Detektivgespann erkennen, dass die Lage weitaus schlimmer ist als zunächst angenommen. Welches Geheimnis birgt der Smaragd des Todes?


Trotz des vielversprechenden Titels ist bei "Der Smaragd des Todes" leider nicht alles Gold was glänzt, dies betrifft insbesondere die inhaltlichen Aspekte dieser Episode. Die produktionstechnischen Seiten sind wie gewohnt tadellos und über jeden Zweifel erhaben. Nachdem eine kurze Sequenz in einer Künstlergardrobe der Royal Music Hall auf die kommenden Ereignisse einstimmt, wird in die Baker Street übergeblendet. Diese Szene verlangt dem Hörer einiges ab, denn es passiert längere Zeit nichts Relevantes für die eigentliche Story des Hörspiels.


Erst nach dem ermüdenden Dialog zwischen Sherlock Holmes, Watson und Margrey Mapleton über die Gepflogenheiten in der Baker Street  nimmt die Geschichte ihren Lauf. Eine deutliche inhaltliche Straffung wäre hier sicherlich vorteilhaft gewesen. Wie ein Fremdkörper wirkt leider auch die Figur der Margery Mapleton. Wusste sie in vergangenen Folgen noch als Auftraggeberin zu gefallen, so ist ihre Rolle als Vertretung von Mrs. Hudson zwar eine nette Idee, fällt aber deutlich zu üppig aus und bringt die Handlung nicht nach vorn. Es bleibt zu hoffen dass Margery in Zukunft nicht noch mehr Raum erhält.


Der eigentliche Fall ist durchaus solide und hätte so auch im Originalkanon von Arthur Conan Doyle stehen können. Die letztendliche Aufklärung der undurchsichtigen Vorgänge im Varieté-Milieu ist schlüssig und in dieser Form nicht zu erwarten. Schön zu beobachten ist, dass in dieser Folge der Themenkreis Indien in die "Neuen Fälle des Meisterdetektivs" Einzug hält, der auch beim geistigen Vater von Sherlock Holmes immer wieder einmal aufblitzte.


Eine Sherlock Holmes-Geschichte lebt zu einem guten Stück auch von der Atmosphäre, die ihr Inhalt verströmt. Eine der in dieser Hinsicht wirklich gelungensten Szenen dieser Art dürfte die Tanzszene von Tahi Swawi sein. Hier passt wirklich alles zusammen, der Raum der Music Hall wurde perfekt gestaltet. Die Mischung zwischen dem Raunen des Publikums und der musikalischen Darbietung auf der Bühne ist punktgenau und lässt keine Wünsche offen. Die hier gewählte Musik ist vortrefflich gewählt und verbindet gekonnt Exotik, Erotik und etwas Geheimnisvolles miteinander, derart gestaltet wird das geistige Bild beinahe greifbar.


Hier kann man nur seinen Hut vor dem Produzenten ziehen – alles richtig gemacht. Auch die weiteren Instrumentalstücke, die in "Smaragd des Todes" eingebunden wurden, verströmen eben genau jenes Flair, das notwendig ist um sich auf eine derart gelagerte Holmes-Geschichte einlassen zu können. Hier hat man einmal mehr das richtige Fingerspitzengefühl bewiesen.


Die Sprecheranzahl ist, wie für diese Serie üblich, überschaubar ausgefallen, zeugt aber von enormer Qualität. Joachim Tennstedt als Sherlock Holmes und Detlef Bierstedt brillieren erneut in den Rollen des wohl bekanntesten Detektivduos der Welt. Dabei gelingt es ihnen auch, die Eigenarten der Figuren glaubhaft zu interpretieren. An ihrer Seite spielen einige weitere interessante Sprecher ihre Rollen wie etwa Sabine Jaeger (Tahi) und Tayfun Bademsoy (Inder).


Wie gewohnt lässt auch diese Episode in allen produktionstechnischen keine Wünsche offen und kann problemlos den hohen Standard der Titania-Hörspiele halten. Leider fällt die Folge deutlich zu lang aus, da der Inhalt nicht für diese Spielzeit ausreicht und manchem Dialog eine Kürzung gutgetan hätte. Man darf gespannt sein wie sich die kommenden Folgen präsentieren werden. Für Fans der Figur Sherlock Holmes führt kein Weg an "Smaragd des Todes" vorbei.


     
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Titania Medien/Lübbe Audio






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