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Game-Review: Silent Hill – Shattered Memories (Wii, PSP, PS2; getestet auf Wii)

Silent Hill Shattered Memories Packshot (C) Konami
Die Climax Studios werfen unnötigen Ballast der Vorgänger über Board und liefern endlich wieder echtes Survival-Horror-Feeling. Licht aus, Jalousien runter und ab gehts nach Silent Hill.

Silent Hill Shattered Memories Packshot (C) Konami / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie "Silent Hill"-Reihe stand seit ihrem Debüt seit jeher für großartige Survival-Horror-Kost. Die letzten Iterationen waren aber zunehmende Fehlschläge, man hatte die eigentlichen Stärken ignoriert und wollte neue Akzente setzen. Mit zunehmender Hardware-Power war es möglich bessere Grafiken zu berechnen, man konnte den wabernden Nebel als Mittel zum Zweck über Board werfen und größere Gegnerhorden auf den Spieler loslassen. Die Action rückte plötzlich in den Vordergrund. Leider veränderte sich dadurch das Spielerlebnis derart grundlegend, dass das gewohnte Gefühl der Beklemmung und die ständige Gänsehaut im Nacken ausblieben. Die Verkaufszahlen blieben unter den Erwartungen, "Silent Hill" stand vor dem Aus.


Konami beschloß einen letzten Versuch zu wagen. Die Serie einer radikalen Frischzellenkur zu unterziehen schien angebracht – verlieren konnte man sowieso nicht mehr. So erhielten Silent Hill Shattered Memories Bild 1 (C) Konami / Zum Vergrößern auf das Bild klickendie Climax Studios, die schon an "Silent Hill Origins" arbeiteten, den Auftrag etwas Gruseliges auf die heimischen Bildschirme zu zaubern. Die Entwickler besannen sich zurück auf den Beginn der Serie. Schon im ersten Teil, der auf der PS1 erschien, durftet ihr das Schicksal von Harry Mason beeinflussen. Auch der Ausgangspunkt der Geschichte, wie Harry mit seiner Tochter nach Silent Hill kommt, ist ähnlich, doch handelt es sich hierbei nicht um ein simples Remake des Originals, denn die weitere Geschichte geht einen eigenständigen Weg.


Silent Hill Shattered Memories Bild 2 (C) Konami / Zum Vergrößern auf das Bild klickenZu Beginn des Spiels befindet man sich auf der Couch eines Seelenklempners. Dieser soll Harry dabei helfen, ein tragisches Erlebnis zu verarbeiten. Es handelt sich dabei um den Autounfall, bei dem seine Tochter spurlos verschwindet. Nachdem man beim Therapeuten einen mit ziemlich privaten Fragen gespickten Fragebogen ausgefüllt hat, findet man sich an der Unfallstelle in der verhängnisvollen Nacht wieder. Harry erwacht am Boden liegend. Es schneit und die Dunkelheit der Nacht wirkt bedrohlich. Von seiner Tochter Cheryl fehlt jede Spur, also packt Harry seine Taschenlampe und stapft in Richtung Silent Hill durch den tiefen Schnee.


Das kleine Städtchen wirkt wie ausgestorben. Unüberwindbare Schneemaßen versperren Hauseingänge und der Wind pfeift beunruhigend durch die Straßen. Harry sucht die Gegend nach Hinweisen ab. Silent Hill Shattered Memories Bild 3 (C) Konami / Zum Vergrößern auf das Bild klickenAuf Knopfdruck ruft man den Namen seiner Tochter: "Cheryl! Cheeeryyyyl!" Harrys Smartphone erweist sich als nützliches Werkzeug. So erhält man immer wieder Textnachrichten, kann Telefonnummern von gefundenen Hinweisen anrufen, das interne Navigationssystem benutzen oder Fotos schießen. Clever wurden die Funktionen auf die Steuerung der Konsole angepaßt. Die Taschenlampe in Harrys Hand folgt euren Bewegungen mit der Wiimote und das Menü des Smartphones läßt sich direkt ansteuern. Sogar das Läuten des Telefons ertönt aus dem eingebauten Lautsprechern der Wiimote, ebenso wie Stimmen von Anrufern. Außerdem weist das Handy auf übernatürliche Schwingungen in Form von Rauschgeräuschen hin. Einfach ein Foto der Geistererscheinung machen und schon erfährt man ein weiteres Stückchen der Geschichte.


Silent Hill Shattered Memories Bild 4 (C) Konami / Zum Vergrößern auf das Bild klickenImmer wieder wird die gruselige Stille von albtraumhaften Szenen aufgebrochen. Sobald das Eis anwächst ist Vorsicht geboten. Gesichtslose Monster versuchen Harry zu Leibe zu rücken. Er hat aber nicht die Möglichkeit sich im Kampf zu stellen, einzig die Flucht bleibt übrig. Da kann schon echte Panik aufkommen, wenn man sich Gegner vom Leib hält, über Gartenzäune klettert und verzweifelt nach einem Ausweg sucht, alles mit Monstern dicht auf den Fersen. Auch Sequenzen mit dem Therapeuten kehren wieder. Dabei will das Spiel mehr über den Spieler erfahren. Wie geht man mit Fremden um? Entspannt man bei einem Gläschen Alkohol? Die Antworten und Aktionen werden auf interessante Weise in die Spielerfahrung eingebaut. Das spiegelt sich darin wieder, wie Einwohner auf Harry zugehen, kleinere oder größere Details sich verändern und die Handlung subtil angepasst wird.


In grafischer Hinsicht ist "Silent Hill: Shattered Memories" ein echter Hingucker. Charaktere und Umgebung sind detailiert gestaltet und texturiert, vorbei sind die Zeiten von krudem Verfall und rostigemSilent Hill Shattered Memories Bild 5 (C) Konami / Zum Vergrößern auf das Bild klicken Metall. Der allgegenwärtige Schnee hüllt die Umgebung in gespenstisches Weiß und der Lichtstrahl der Taschenlampe läßt Schatten über Wände huschen, die der eigenen Fantasie böse mitspielen. Auch die akustischen Elemente sind auf hohem Niveau. Akira Yamaoka steuerte sein Talent bei und hat eine stimmungsvolle Geräuschkulisse geschaffen. Nach ungefähr 8 Stunden in Silent Hill ist man um eine wertvolle Spielerfahrung reicher und kann von Neuem beginnen, nur um zu sehen, wie unterschiedliche Antworten die Handlung beeinflussen.


Fazit: "Silent Hill: Shattered Memories" bietet eine dichte Geschichte und ein intensives Erlebnis für wenig Geld. Der Titel ist nicht ganz perfekt: Kleinere Steuerungsprobleme bei panischen Fluchtaktionen und die kurze Spielzeit von ungefähr acht Stunden sind kleine Kritikpunkte, die man angesichts der sonstigen Pluspunkte gerne übersehen kann. Dadurch, dass eure Antworten und Aktionen Elemente des Spielverlaufs beeinflußen, wird die Erfahrung viel intensiver und auch etwas persönlicher. Das Spiel kriecht langsam, auf gruselige Weise, unter eure Haut. Die Entschlackungskur hat der Reihe endlich wieder echtes Survival-Horror-Feeling eingehaucht und sollte jedem Fan des Genres die investierte Zeit wert sein. Auch Kollege Bakhoum war schon von dem Spiel auf Sonys PSP angetan.



# # #  Andreas Himmetzberger  # # #


Grafik: 8,5
Sound: 9
Steuerung: 8,5
Spielspaß: 9
Gesamt: 8,75

Entwickler: Climax Studios
Publisher: Konami





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