Der Tragödie fünfter (oder sechster?) Teil: welche Schrecken werden uns diesmal in Silent Hill und Umgebung erwarten?
„Silent Hill: Homecoming“ – ursprünglich „Silent Hill 5“ genannt, aber der Release von „Silent Hill: Origins“ hat der Nummerierung einen Strich durch die Rechnung gemacht – lässt den Spieler in die Rolle von Alex Sheperd schlüpfen, einem ehemaligen Soldaten, der in seinen Heimatort „Sheperd’s Glen“ zurückkehrt, um dort seine Familie zu treffen. Doch muss er feststellen, dass sich einiges verändert hat in der guten, alten Kleinstadt: undurchdringbarer Nebel, keine Leute auf der Strasse, dafür aber merkwürdige Kreaturen und auch seine Mutter verhält sich eigenartig und weicht auf seine Fragen über den Verbleib seines Bruders und die Allgemeinsituation andauernd aus. Irgendwann trifft er auf seine alte Schulkollegin Elle, die ihm auch noch erzählt, dass die Einwohner von „Sheperd’s Glen“ auf mysteriöse Art und Weise verschwinden. Langsam dämmert’s auch Alex, dass hier irgendetwas nicht stimmt und so muss er auf schmerzhafte Weise lernen, was in „Sheperd’s Glen“ so abgeht und was das alles mit dem Örtchen „Silent Hill“ zu tun hat, welches sich auf der anderen Seite des Sees befindet.
Wie schon seine Vorgänger besticht auch „Silent Hill: Homecoming“ mit seiner konkurrenzlosen, extrem gruseligen und erdrückenden Atmosphäre. Grafisch wirkt das ganze schon etwas angestaubt – so etwa auf Playstation 2 Niveau – was aber das Gameplay nicht wirklich behindert. Gesteuert wird Alex aus der dritten Person (3rd Person) – ähnlich wie schon bei „Resident Evil 4“ – mit dem A-Button werden Gegenstände untersucht oder in Kombination mit dem linken Schulterbutton (und sofern man eine Waffen in Händen hält) Gegner erledigt. Mit dem X-Button kann man noch deftiger zuschlagen und mit dem B-Button weicht man gegnerischen Angriffen aus. Die Kampfmechanik ist relativ simpel gehalten und kann durch die teilweise träge und roboterartige Ausführung manchmal den Spielspass trüben. Doch nach einiger Zeit in „Sheperd’s Glen“ (und später natürlich in „Silent Hill“) hat man die Stärken und Schwächen der Abscheulichkeiten herausgefunden und die Böslinge sind schnell erledigt. Wirklich knackige Rätsel gibt es diesmal keine mehr, wiederholtes Besuchen von Schauplätzen fällt aufgrund der Linearität des Spiels – mehr oder weniger – erfreulicherweise fast gänzlich weg. Gespeichert wird nach wie vor - ganz klassisch - an rar gesäten Speicherpunkten.
Ähnlich wie schon das Zombie-Spiel-Pendant „Resident Evil“ hat sich „Silent Hill“ mit diesem Spiel eher in die Action-Richtung bewegt. An manchen Stellen hat es auch den Anschein, dass sich das Spiel an dem im Jahr 2006 erschienen Film „Silent Hill“ Inspirationen geholt hat – Fans des Horrorflicks werden das sicher begrüssen. Manche aber werden sich dagegen wehren und den Titel vollends ablehnen, trotzdem gibt es nicht viele Spiele, die mit so einem Ekel- und Psychogruselfaktor aufwarten können.
Fazit: Ein extrem düsterer Gruselshocker, diesmal mehr im Actiongenre angesiedelt und nicht mehr ganz so innovativ wie seine Vorgänger. Trotzdem noch ein Muss für Fans der Kultreihe und Horrorfetischisten im Allgemeinen.
###Thomas Sulzbacher###
Grafik: 7/10
Sound: 8/10
Steuerung: 7,5/10
Spielspaß: 8/10
Gesamt: 8
Entwickler: Konami Digital Entertainment
Publisher: Konami
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