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Game-Review: Saw (PS3)

saw_packshot (c) Zombie Studios/Konami
Nach 6 Kinofilmen hat die Jigsaw-Saga nun auch den Weg in die Welt der Videospiele gefunden. Doch kann die beklemmende Stimmung der Filme überhaupt in ein Spiel transportiert werden? Wie "spielt" sich der Schrecken Jigsaws?

saw_packshot (c) Zombie Studios/Konami / Zum Vergrößern auf das Bild klicken"Saw" beginnt – wie im 1. Film – damit, dass sich Detective David Tapp nach Erlangung des Bewusstseins mit einer über dem Kopf angebrachten Bärenfalle konfrontiert sieht, die es nun unter Zeitdruck zu entschärfen gilt. In der Haut des Gesetzeshüters versucht man von nun an einen Ausweg aus Jigsaws Hölle zu finden. Der psychopathische "Law & Order"-Verfechter hat eine verlassene Nervenheilanstalt fachgerecht mit Todesfallen gespickt, die es durch Rätsel zu entschärfen gilt. Zusätzlich angeheizt wird die prekäre Ausgangslage des Alter-Egos durch den Umstand, dass sich andere Gefangene auf dem Gelände der Anstalt befinden und ebenfalls um ihr Leben kämpfen. Da überrascht es wenig, dass Jigsaw einen Schlüssel, der für das Überleben einige Gefangener sorgen könnte, ausgerechnet in Tapps Brustkorb platziert hat. Anrückende Leidensgenossen, die sich das begehrte Stück schnappen und damit dem Protagonisten ans Leder wollen, müssen mit herumliegenden Gegenständen wie Rohren oder Skalpellen abgewehrt werden.


saw_1 (c) Zombie Studios/Konami / Zum Vergrößern auf das Bild klickenAbgesehen von den aus den Filmen nervenaufreibenden Psychospielchen zwischen den Charakteren und der daraus resultierenden Charakterentwicklung, gelingt es dem Spiel erstaunlich gut den Geist der Filme einzufangen. Die Levels sind meist dunkel gehalten um die beklemmende Atmosphäre zu verdichten, die Umgebung ist heruntergekommen und wirkt äußerst abstoßend. Gesteuert wird Tapp, der bezeichnenderweise barfuß unterwegs ist, aus der 3rd Person Perspektive. Die Scharmützel zwischendurch spielen sich relativ simpel und stellen eine geringe Herausforderung dar. Die Steuerung ist intuitiv und funktioniert bei den Rätseln klaglos; lediglich bei den Kämpfen reagiert Tapp viel zu langsam. Das Hauptaugenmerk liegt aber ohnehin auf den Fallen und den damit verbundenen Knobeleien. "Saw" ist daher ein Adventure mit einigen Action-Beigaben, die allerdings lediglich der Auflockerung des Spielflusses – zwischen den Knobeleien – dienen. Zudem können auch Schränke durchsucht und darin befindliche Gegenstände gesammelt werden.


Bei den Knobeleien handelt es sich häufig um versteckte Zahlencodes oder Schalterrätseln, an vielen Stellen müssen die grauen Zellen unter Zeitdruck strapaziert werden. Allzu zart besaitete Gemüter sollten – welche Überraschung – allerding lieber einen Bogen um das Spiel machen. Ekeleinlagen wie eine Kloschüssel voller Injektionsnadeln in der sich ein überlebenswichtiger Gegenstand befindet, sind da noch harmlos. Bei solchen "Schlüsselstellen" werden die meist schmerzhaften Resultate der Suche oft über ein Röntgenbild visualisiert.


saw_2 (c) Zombie Studios/Konami / Zum Vergrößern auf das Bild klickenAlle Abschnitts-Endpunkte werden durch die Befreiung eines Gefangenen markiert. Scheitert die Aktion, ist das Ende fatal und mit Schockmomenten glaubwürdig in Szene gesetzt. Trotz des mangelnden Tiefgangs kann den Entwicklern zumindest eines nicht abgesprochen werden: Der Mut zu Neuem; einen originellen Genre-Hybriden, der sich eng an die Vorlage hält und die beklemmende Stimmung der Filme gut in das Spiel zu transportieren weiß. Trotzdem kann der mangelnde Abwechslungsreichtum beim eigentlichen Leveldesign nicht abgesprochen werden.


saw_3 (c) Zombie Studios/Konami / Zum Vergrößern auf das Bild klickenLeider fehlt auch eine deutsche Synchronisation, die Untertitel sind für alle jene, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, wohl nur ein schwacher Trost. Fein: In der englischen Originalfassung wird Jigsaw durch Tobin Bell selbst gesprochen. Weniger schön: Alle anderen Schauspieler wurden leider neu vertont. Die Grafik ist für ein Lizenzspiel durchaus respektabel. Die Charaktere bewegen sich glaubwürdig, allerdings ist das Interieur der Irrenanstalt sehr monoton gehalten. Großer Pluspunkt: die Todesanimationen wirken erschreckend authentisch. Zumindest was die explizit veranschaulichte Gewalt anbelangt, dürfte "Saw" wohl kaum jemanden kalt lassen.


Fazit: Abgesehen von den spielerischen Schwächen und der fehlenden – verbalen –  Interaktionsmöglichkeit mit Mitgefangenen punktet "Saw" ganz klar durch die unbehagliche und absolut dichte Atmosphäre. Das Spiel vermag wahrlich zu schockieren und trotz der simplen Rätsel schaffen es die Entwickler unentwegt die Neugierde ob der nächsten grausamen Folterapparatur Jigsaws zu schüren. Für Fans ist "Saw" ein Pflichtkauf, Adventure- und Horror-Enthusiasten sollten ebenfalls einen angsterfüllten Blick auf das Spiel werfen.

# # # Karl Stingeder # # #

Grafik: 7,0/10
Sound: 7,5/10
Steuerung: 8,0/10
Spielspaß: 7,5/10
Gesamt: 7,5

Entwickler: Zombie Studios
Publisher: Konami Digital Entertainment






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