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Game-Review: F1 2009 (Wii, PSP; getestet auf Wii)

f1_pack (c) Sumo Digital/Codemasters
Bernie Ecclestone sah die Königsklasse des Motorsports schon seit einigen Jahren in der Krise, und das zu Recht, wie sicher viele Fans meinen. Die Rennen waren langweilig, es wurde kaum überholt und immer die Gleichen standen am Stockerl.

f1_pack (c) Sumo Digital/Codemasters / Zum Vergrößern auf das Bild klickenTeilweise haarsträubende Reglementänderungen sollten die fehlende Spannung zurückbringen. Doch hat wohl nicht einmal Mr. Ecclestone selbst in seinen kühnsten Träumen auf eine derart spannende Saison 2009 zu hoffen gewagt: Das vor dem Ende stehende Honda-Team wird knapp vor Saisonbeginn von Ross Brawn, dem ehemaligen "Superhirn" des Ferrari-Teams und Mastermind hinter Michael Schuhmachers Erfolgen, gerettet. Das Team macht sich sofort an die Arbeit, nutzt eine Lücke im neuen Reglement aus und entwickelt den Doppeldiffusor. So schaffen sie es zu Beginn der neuen Saison 2009 mit dem unerwartet stärksten Gesamtpaket ins Rennen zu gehen und sofort Siege zu verbuchen. Die vormaligen Platzhirschen fahren ihren bisherigen Leistungen hinterher und schaffen erst in der zweiten Hälfte der Saison wieder zu punkten. Einzig das britisch-österreichische Red Bull-Team schafft es konkurrenzfähig zu bleiben. So zeichnet sich eine spannende Weltmeisterschaft ab, die bis zum finalen Rennen einen Höhepunkt nach dem anderen zu bieten hat und nahezu in der Aufspaltung der Formel 1 endet. Der Zeitpunkt scheint besser denn je um die Königsklasse des gediegenen Spritverbrauchs zurück auf die heimischen Bildschirme zu bringen. Codemasters schien sich genau im richtigen Moment die teuere FIA-Lizenz gekrallt zu haben um das wiedererwachte Interesse gut nutzen zu können.


So wurde die Entwicklung für alle gängigen Spieleplattformen gestartet. Den Reigen eröffnen im heurigen Weihnachtsgeschäft die beiden Versionen für Sonys Playstation Portable und Nintendo´s Wii. Im kommenden Frühjahr sollen auch alle anderen Next-Gen-Konsolen in den Genuss kommen.


Gentlemen, start your engines…

f1_1 (c) Sumo Digital/Codemasters / Zum Vergrößern auf das Bild klickenCodemasters hat die Lizenz für die aktuellste Saison erstanden und in die Hände des Entwicklers Sumo Digital gelegt. Alle Fahrer, Teams und Strecken sind mit dabei, jedoch mit Stand Anfang 2009. Somit fährt Felipe Massa in "F1 2009" weiterhin für Ferrari und wurde verletzungsbedingt nicht ersetzt. Eine der neuen Technologien, die 2009 zum Einsatz kamen, ist das KERS-System. Im echten Rennsport umstritten, ist die Energierückgewinnungstechnologie in "F1 2009" in jedem Auto standardmäßig fix verbaut.


f1_2 (c) Sumo Digital/Codemasters / Zum Vergrößern auf das Bild klickenUm gleich eine schnelle Runde in den virtuellen Asphalt zu brennen eignet sich der Modus "schnelles Rennen". Hierbei stehen alle Teams und die jeweiligen Fahrer zur Verfügung. Man muss sich nur noch für eine Strecke, 17 an der Zahl, entscheiden, alle Einstellungen hinsichtlich Fahrhilfen und Wetter treffen und schon sitzt man zum ersten Mal selbst hinter dem Steuer dieser PS-Monster. Ja richtig gelesen, "F1 2009" bietet Wettereffekte. Diese lassen sich grob in Schönwetter und Regen unterteilen, wobei bei Letzterem durchaus die Intensität der Regentropfen variiert, von dynamischen Wettereffekten kann aber nicht die Rede sein. Zudem sollte man die diversesten Steuermöglichkeiten und Fahrhilfen durchprobieren, denn vor allem bei deaktivierter Antischlupfregelungskontrolle ist man ohne "Ayrton Senna"-Fähigkeiten mehr Passagier als Pilot. Weiters lassen sich Lenk-/Bremsunterstützungen, ABS, visualisierte Ideallinie, Verschleiß von Reifen und Treibstoff sowie das Schadensmodell de- bzw. aktivieren. Das Fahrgefühl bleibt trotz aller Einstellungsmöglichkeiten arcarde-lastig, was auch Sinn ergibt, schon allein aufgrund der fehlenden analogen Eingabeknöpfe für Gas und Bremse.


f1_3 (c) Sumo Digital/Codemasters / Zum Vergrößern auf das Bild klickenWieder zurück im virtuellen Cockpit fällt die für eine eher schwache Nintendo-Hardware durchaus hübsche Grafik auf. Die Fahrzeugmodelle sehen passabel aus. Leider sind die wichtigen Rückspiegel nur Beiwerk ohne echte Funktionalität, genauso wie es kein voll animiertes Lenkrad gibt. Scheinbar sind auch die Zuschauer der virtuellen Raserei von der Wirtschaftskrise gebeutelt, da die Zuschauerränge nur mit platten Polygonbrei gefüllt sind. Dennoch ergibt sich in Bewegung ein stimmiges Gesamtbild, wenn auch manchmal die Framerate ins Stocken gerät. Die Motorengeräusche sind etwas schwachbrüstig und beginnen nach einigen Runden auf die Nerven zu fallen. Das bisher bekannte deutschsprachige Kommentatorenduo bei derartigen Simulationen hat man dem Spieler diesmal erspart und stattdessen das Renngeschehen mit den mittlerweile für Codemasters typischen Boxenfunksprüchen aufgelockert.


Grüner wird`s nimmer...

f1_4 (c) Sumo Digital/Codemasters / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSpringt die Ampel auf grün, rast man der ersten Kurve mit Vollgas entgegen, überholt die ersten Konkurrenten und versucht unbeschadet wieder aus der Kurve heraus zu beschleunigen. Das gelingt soweit ganz gut und man merkt förmlich wie einen das Rennfieber packt. Ein paar vorsichtige Schnupper-Runden später stellt man bereits eine Bestzeit nach der anderen auf. Das KI-Fahrerfeld fährt meist stur auf der Ideallinie und bremst des öfteren mit dem Heck des Vordermannes. Das ist zwar ärgerlich, vor allem weil derartig unsportliches Verhalten von den FIA-Stewards meist nur geahndet wird, wenn man selbst Fahrfehler begeht, ist aber tolerierbar. Schlimmer ist da schon, dass sich das Verhalten aller CPU-Fahrer ähnlich anfühlt und nicht etwa dem Stil der Vorbilder angepasst ist. Auch mangelt es an Kampfgeist bei Überholmanövern, zumindest in den leichteren Schwierigkeitsgraden und KERS sei dank ist man schnell am Konkurrenten vorbei.


Die schwarz-weiß karierte Flagge

f1_5 (c) Sumo Digital/Codemasters / Zum Vergrößern auf das Bild klickenHinsichtlich der verschiedenen Modi bleibt eigentlich kein Wunsch offen. Neben dem schon erwähnten "Schnelles Rennen"-Modus können Zeitrennen, gesamte Rennwochenenden mit Trainingssessions und Qualifying und eine komplette Weltmeisterschaft bzw. Karriere, welche aus drei aufeinanderfolgenden Weltmeisterschaften besteht, gefahren werden. Bei der Karriere arbeitet man sich kontinuierlich in der Gunst des Teams nach oben und kann im weiteren Verlauf bei finanzstärkeren Teams anheuern. Leider gibt es weder bei der Weltmeisterschaft noch bei die der Karriere die Möglichkeit die Komponenten des Boliden, wie Aerodynamik oder Motor, weiter zu entwickeln. Auch fehlen Siegerehrungen, Grid-Girls und interaktive Elemente bei Boxenstopps. Diese kleinen Kniffe würden enorm zur Atmosphäre beitragen und die Motivation stark steigern. Der bisher unerwähnt gebliebene aber herausragendste Modus ist der Challenge-Modus. Dabei müssen ca. 70 verschiedene Herausforderungen gemeistert werden, wie Rundenzeiten zu schlagen, eine bestimmte Anzahl an Autos überholen, Windschatten fahren, Kopf-an-Kopf Fahrt gegen bestimmte Gegner und viele mehr. Die Herausforderungen sind sehr spaßig und laden immer wieder zu ein paar Runden für zwischendurch ein.


Fazit: "F1 2009" ist bei weitem nicht perfekt, leider. Die Motorensounds sind platt und die Grafik, nachdem wochenlang "Forza 3" in der heimischen Konsole rotierte, unhübsch. Doch meine Racing-Leidenschaft gewinnt die Oberhand und lässt mich immer wieder über meine Lieblingsstrecken brettern, um noch ein paar Zehntelsekunden rauszuquetschen. Ein paar kleine Upgrades bei der Gesamtpräsentation hätten eine viel dichtere Spielerfahrung ermöglicht. Dennoch bietet "F1 2009" eine Menge Spielspaß und gute Unterhaltung. Somit schafft es Sumo Digital die Racing-Krone auf der Wii zu ergattern und empfiehlt sich selbst an alle Wii-Besitzer mit Benzin im Blut. Ich muss jetzt nochmals zurück nach Spa-Francorchamps, um diese tückische Eau Rouge endlich mit Vollgas durchzufahren.


# # # Andreas Himmetzberger # # #


Grafik: 7,0/10
Sound: 5,5/10
Steuerung: 8,5/10
Spielspaß: 8/10
Gesamt: 7,5/10


Entwickler: Sumo Digital
Publisher: Codemasters





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