Neuer Handlungszyklus, neuer Zeichner, bewährte Qualität.
Mit dem sechsten Grapic Novel Band aus Stephen Kings faszinierender "Dark Tower"-Welt beginnt ein neuer Handlungsbogen, der sich ebenso wie der vorangegangene auf fünf Miniserien erstrecken wird. Für das allumfassende Ganze ist wieder des Meisters rechte Hand Robin Furth zuständig, das Skript besorgt einmal mehr der bewährte Peter David. Jae Lee hat den Zeichenstift abgegeben, der mit Sean Philips (
"Sleeper",
"Incognito",
"Marvel Zombies") aber glücklicherweise in bewährten Händen gelandet ist.
Erzähltechnisch knüpft "Die Reise beginnt" an den ersten Romanband "Schwarz" an, in dem Roland einen Wüstenbewohner namens Brown trifft und ihm von seinen Erlebnissen erzählt. Hier reicht die Rückblende allerdings noch weiter in die Vergangenheit und setzt nach der Schlacht von Jericho Hill an. Mit Mühe und Not entkommt Roland dem Feuertod durch den Scheiterhaufen, auf dem John Farsons siegreiche Truppen seine toten Gefährten aufgetürmt haben. Schwer verletzt hat auch Aileen überlebt und bittet darum, in Gilead beerdigt zu werden.
Roland hält sein Versprechen und muss so erneut durch die gespenstischen Ruinen seiner Heimat wandern. So ganz verlassen ist die einst prächtige Stadt allerdings nicht, denn neben dem Geist eines Verräters haben sich auch Langsame Mutanten breitgemacht. Mit seinem neuen Gefährten, einem sprechenden Billy-Bumbler, gerät er nicht nur hier, sondern auch in der Stadt Kingstown in Gefahr – und in Verwirrung, denn hier stößt er auf eine Susan nicht unähnliche junge Wirtstochter…
Diesmal hält sich Peter Davids ironischer Kommentator zurück und überlässt Roland das Erzählen. Die Anknüpfung an die Episode mit Brown aus "Schwarz" ist eine hervorragende Idee und verleiht der Rückblende eine zusätzliche Tiefe. Die Verwandlung vom heißblütigen Jungspund zum abgehärteten, grimmigen Verfolger des Mannes in Schwarz wird gut rübergebracht, nicht zuletzt durch die kantigeren Züge, die ihm Sean Philips verpasst hat.
Überhaupt macht sich der Nachfolger von Jae Lee hervorragend und bringt mit wie immer souveräner Unterstützung von Starkolorist Richard Isanove Wunderbares auf Papier – wenn auch leider keine posterwürdigen Splashpages mehr. Aber das ist Jammern auf höchsten Niveau bei einem Band, der wie gewohnt in der Hardcover-Variante vom Splitter Verlag mit Zusatzmaterial und einem neuen Kunstdruck ausgestattet wurde.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
Publisher: Splitter Verlag
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