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Boneshaker

Boneshaker
Es dürfte der gefährlichste Ort an der amerikanischen Westküste sein. Der Untergrund der verseuchten Stadt Seattle ist ein wahrer Magnet für Gesetzlose und Glücksritter. Und er ist insbesondere eins: Tödlich!

(C) Heyne Verlag / Boneshaker / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSeattle ist tot, eine Geisterstadt. Anstatt den Russen, wie geplant, eine Maschine zu konzipieren, mit der es möglich ist an die Goldreserven Alaskas zu gelangen, die unter einer meterdicken Eisschicht begraben liegen, verwüstet Liviticus Blues Erfindung große Teile der Stadt. Als wäre dies noch nicht genug, gesellt sich zu den Zerstörungen eine weitere Katastrophe. Durch die unzähligen Bohrungen unter der Stadt wird ein Gas freigesetzt, das höchstgradig tödlich ist. Hunderte fallen dem giftigen Nebel zum Opfer und erheben sich nach kurzer Zeit als Zombies aus ihren Gräbern. In Windeseile wird eine Mauer errichtet, die die Innenstadt Seattles vom Rest des Landes trennt.


Der Fraß, wie das Gas genannt wird, bleibt hinter dicken Steinmauern zurück, genauso wie seine unzähligen Opfer. Aber nicht nur Untote bevölkern die Straßen der untergegangenen Metropole. Im Untergrund gibt es verschiedene Gruppen, die nicht daran interessiert sind die Stadt zu verlassen. Dies ist die Ausgangssituation, als sich 16 Jahre später die Witwe von Liviticus Blue erneut in die abgeriegelte Stadt begibt, um ihren Sohn zu suchen – der Auftakt einer ganzen Reihe haarsträubender Abenteuer unter den Straßen von Seattle.


Kein anderer Trend der Fantasy-Literatur verzeichnet zurzeit einen solchen Boom wie der Steampunk. Jeden Monat erscheinen mindestens ein oder zwei Titel dieses hierzulande relativ neuen Subgenres. Mit der Zunahme an neuen Büchern wächst leider auch die Zahl der weniger ausgegorenen und langweiligen Titel. "Boneshaker" ist zum Glück nichts von alledem. Cherie Priest gelingt es mit ihrem Werk sogar, dem Steampunk neue, eigene Impulse hinzuzufügen. Der erste Schritt wird bereits mit der Wahl des Handlungsorts getroffen, anstatt wie bei vielen anderen Geschichten dient hier nicht Großbritannien im viktorianischen Zeitalter als Kulisse, sondern Seattle im Nordwesten des amerikanischen Kontinents. Der amerikanische Bürgerkrieg tobt bereits seit 15 Jahren und ein Ende scheint nicht in Sicht.


Wie bei vielen anderen Vertretern auch trifft der Leser auch hier auf eine Menge kurioser Erfindungen, wie sie für den Steampunk typisch sind. Allerdings konzentrieren sie sich hier vor allen auf Gerätschaften, die es den Outlaws im Untergrund ermöglicht, in ihrer verpesteten Umwelt zurechtzukommen. Die Idee des bewohnten Tunnelsystems bietet eine gute Chance, eine spannende Geschichte zu erzählen, die Cherie Priest konsequent nutzt. Sie bevölkert ihre Welt der Tunnel und Gewölbe mit einigen ungewöhnlichen und kauzigen Charakteren, die "Boneshaker" zu einer kurzweiligen Angelegenheit machen.


Lediglich im letzten Drittel des Romans schreitet die Story mit enormen Schritten voran und ehe man sich versieht, befindet man sich bereits auf der letzten Seite. Vielleicht hätte hier ein bisschen mehr Ausführlichkeit dem Roman gutgetan, schließlich steuert das gesamte Buch auf den finalen Showdown hin, der dann doch relativ zügig über die Bühne geht. Die Hauptfiguren werden ausführlich vorgestellt und bleiben bis zum Schluss glaubwürdig in ihrem Tun und Handeln.


Die von Cherie Priest erdachte alternative Zeitlinie ist durchaus reizvoll und bietet sich geradezu an, vor diesem Hintergrund weitere Abenteuer zu inszenieren. "Boneshaker" steht in einer Reihe mit einigen anderen starken Veröffentlichungen die in diesem Jahr das Genre des Steampunk bereicheren. Jeder, der sich für diese Spielart der Fantasy begeistern kann, sollte "Boneshaker" eine Chance geben und auf seinem nächsten Einkaufszettel notieren, er wird sicherlich nicht enttäuscht sein.



# # # Justus Baier # # #



Publisher: Heyne Verlag






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