Das Böse ist zurück – stärker als jemals zuvor!
Der Overlord, die Inkarnation des Bösen, war lange verschollen. Doch seine ergebenen Untertanen – die Minions oder "Schergen" - haben unermüdlich nach ihm gesucht. In einem verschlafenen kleinen Dorf finden sie einen kleinen Jungen, der das Potential hat uneingeschränkter Herrscher über das Böse zu werden.
Doch der Weg zur Weltherrschaft ist nicht so einfach – tierliebende Elfen, verbitterte Dorfbewohner und allen voran das Kaiserreich unter dem Herrscher Solarius bereiten euch einige Probleme. Obwohl die Story konstant vorangetrieben wird, schafft es "Overlord II" nicht, den Spieler so schnell in den Bann zu ziehen wie es in Teil eins gelungen ist. Manche Wegstrecken sind unnötig lang und bremsen die rasante Reise. Die Grafik wurde leicht aufpoliert und die Welt offener gestaltet. Der Spielfluss selbst ist weiterhin sehr linear und bietet neben der Hauptstory nur einige wenige Nebenquests. Hier wäre mehr möglich gewesen um neben der Story für Abwechslung und Langzeitmotivation zu sorgen.
An der Steuerung wurde etwas nachgebessert, allerdings sorgt sie auch weiterhin für die großen Frustmomente im Spiel. Während der Overlord mit dem linken Stick durch die Welt navigiert wird, gehorchen die Schergen der Bewegung des rechten Sticks – allerdings nur nachdem er zunächst nach vorne gedrückt wird. Die Kamera steuert man mit den rechten Stick durch links und rechts Bewegungen (bloß nicht nach vorne, sonst laufen die Schergen los) oder komplett frei durch LB & rechter Stick. Klingt kompliziert? Ist es auch – zumindest während der ersten Gehversuche als dunkler Herrscher. Allerdings gewöhnt man sich überraschend schnell an die ungewöhnliche Steuerung und lässt sein Schergenheer munter durch die Gegend laufen.
Die angesprochenen Probleme ergeben sich meistens bei größeren Kämpfen in denen die Schergen taktisch befehligt werden sollen. Manchmal läuft das Heer am anvisierten Gegner vorbei und kann nur mit Mühe zum Kampf motiviert werden. Andererseits bleibt es öfters auf dem Weg zu einer taktisch wertvollen Position an einem übermächtigen Gegner hängen und wird niedergemetzelt.
Die Schergen gliedern sich wie im ersten Teil in 4 Farben mit unterschiedlichen Eigenschaften:
Braun / die Kämpfer und Krieger
Grün / Meuchelmörder – immun gegen Gifte
Rot / Feuerteufel – immun gegen Flammen
Blau / Heiler – kann schwimmen und ist immun gegen magische Sümpfe
Wenn euch die Schergen langweilig werden könnt ihr euch der Damenwelt zuwenden. Auch in Teil 2 könnt ihr mehrere Mätressen an eure Seite bringen um sie durch Geschenke zu "Gegenleistungen" zu motivieren. Leider erweckt dieses "Feature" den Eindruck nur integriert zu sein, um zwanghaft einen Hauch Erotik ins Spiel zu drücken.
Fazit: "Overlord II" ist ein solider Titel, der seinem Vorgänger aber stark ähnelt und an manchen Stellen unnötig Potential vergeudet. Wer den dunklen Herrscher noch nie in dem Kampf gegen das Gute gesteuert hat, sollte einen Blick riskieren. Und wer den ersten Teil mochte, kann hier sowieso nichts falsch machen. Frohes Metzeln!
# # # Hannes Schaufler # # #
Grafik: 7,5/10
Sound: 8/10
Steuerung: 7/10
Spielspaß: 9/10
Gesamt: 8
Entwickler: Triumph Studios
Publisher: Codemasters
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