Während der König der Asen im Odinschlaf liegt, bahnt sich ein Monstrum den Weg in das Reich der nordischen Götter.
Wohl mit einem Auge auf die dritte Leinwandadaption der Abenteuer von Marvels Donnergott schielend, hat Hachette den Band mit der "Klassiker-Nummerierung" C 13 den Titel "Der mächtige Thor: Ragnarök" verpasst. Angesichts der darin abgedruckten Story geht das allerdings völlig in Ordnung, denn schließlich droht nichts Geringeres als das Ende allen Seins in den Ausgaben 153 bis 157 von "The Mighty Thor" aus dem Jahr 1968. Durch den besiegt geglaubten Troll Ulik wird darin der mächtige Mangog aus seinem Gefängnis befreit, dessen Volk einst Asgard angriff und von Odin höchstpersönlich ausgelöscht wurde.
Nach Rache gierend setzt sich das Ungetüm in Bewegung, um das Odinschwert zu ziehen – eine Tat, die Ragnarök und somit die Götterdämmerung auslösen würde. Die Lage scheint aussichtslos, denn Mangog vereint in sich die Kraft von Milliarden gefallener Seelen seines Heimatplaneten und der Allvater hält den heilsamen Odinschlaf, aus dem er nicht geweckt werden darf. Der verräterische Loki nutzt die Gunst der Stunde und besteigt den Thron, denn sein Halbbruder ist unterdessen auf der Erde und damit beschäftigt, das Leben seiner geliebten Sif zu retten.
Getragen von den unvergleichlichen Zeichnungen von Jack Kirby, dessen Darstellung von Mangog einer einzigen wuchtig-bizarren Referenz an die Zeit von Marvels rührigen Monster-Comics gleicht, webt der kongeniale Stan Lee eine Saga voll Drama und Tragik, die sich zwischendurch aber auch Zeit für Momente zum Schmunzeln nimmt (etwa Thors Lehrstunde für Hippies oder Volstaggs berühmte "Tapferkeit"). Eine feine Sache ist auch die in den anschließenden US-Heften 158 und 159 geschilderte Klärung des Verhältnisses zwischen dem Donnergott und Dr. Donald Blake, das einen Nachdruck der Origin-Story aus "Journey into Mystery" 83 clever miteinbezieht.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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