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Fallen 1

Fallen 1
Friedrich von Gartner wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Urplötzlich hat sein ehemaliger Arbeitgeber wieder ein Interesse an seiner Person.

(C) Imaga / Fallen 1 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSchon seit einigen Jahren arbeitet Friedrich von Gartner erfolgreich als privater Ermittler. Sein Kundenstamm weiß seine diskrete Arbeit zu schätzen. Dennoch ist die Einladung eines weiteren potenziellen Interessenten mehr als überraschend, denn es ist niemand Geringerer als sein früherer Arbeitgeber, der Heilige Stuhl in Rom. Mit gemischten Gefühlen reist von Gartner in die ewige Stadt, schließlich ist man nicht im Guten auseinandergegangen. Letztendlich siegt jedoch die Neugier und er begibt sich in den Zwergstaat im Herzen der Metropole. Was könnte der Grund sein, den ehemaligen Schweizergardisten erneut zu kontaktieren?


Mehrere Szenarien wären denkbar, doch das tatsächliche Anliegen der katholischen Kirche kommt einer Sensation gleich. Friedrich von Gartner soll Beweise für die Existenz Gottes sammeln und den Verantwortlichen der christlichen Glaubensgemeinschaft vorlegen. Was ist der Auslöser für das plötzliche Interesse? Schließlich könnten unliebsame Antworten eine enorme Sprengkraft besitzen. Ein Foto aus einem Pariser Vorort stürzte die Hierarchie der Kirche in helle Aufregung, schließlich zeigt das Bild nichts Anderes als einen scheinbar toten Engel.


"Fallen" ist eine neue Serie des noch relativ jungen, aber sehr rührigeren Labels Imaga, das augenblicklich die Szene mit neuen, frischen Konzepten und Ideen bereichert. Allerdings verbergen sich hinter "Imaga" keine grünen Jungs, sondern einige bekannte und kreative Köpfe, die bereits eine Vielzahl von Hörspielen realisiert haben. Mit "Fallen" konspirieren nun zwei Macher, deren Namen bei nicht wenigen Fans für Verzückung sorgen dürften. Oliver Döring und Marco Göllner schließen für das neueste Baby von Imaga eine Allianz, die es in sich hat. Wenn man einen Vergleich aus Hollywood bemühen möchte, um diese Zusammenarbeit in Realisation zu setzen, wäre es ungefähr so, als würden Michael Bay und David Fincher ihren ersten gemeinsamen Film präsentieren.


Marco Göllner, dem es bereits zuvor gelungen ist, der Serie "Dorian Hunter – Dämonen-Killer" ein eigenes und sehr individuelles Gesicht zu geben, ist auch bei "Fallen" für das Skript verantwortlich und präsentiert eine Geschichte weitab von der gewöhnlichen Hörspielkost. Wohin die Reise gehen wird, ist nach dem Durchlauf der ersten Folge noch vollkommen offen, zwar werden die ersten Brotkrumen gestreut, wie es weitergehen wird, liegt jedoch noch vollkommen im Bereich der Spekulation. Wer nun jedoch erneut eine endlos laufende Serie befürchtet, die eine Beantwortung offener Fragen in weite Ferne rückt, sei beruhigt, "Fallen" ist zunächst auf sechs Folgen ausgelegt. So dürften die ersten Rätsel nicht allzu lange ungelöst bleiben.


Zum Hören nebenbei eignet sich "Fallen" keinesfalls. Gleich mit der ersten Folge werden ein halbes Dutzend Handlungsstränge präsentiert, die zunächst noch keinen Zusammenhang erkennen lassen. Da alle aber eine nicht zu unterschätzende Zahl an Informationen bereithalten, empfiehlt sich sehr genaues Zuhören. Die von Marco Göllner aufgegriffene Thematik ist erfrischend neu und entpuppt sich alsbald als eine gelungene Mischung aus Thriller- und Mystery-Elementen, aufbereitet vor einem christlich-religiösen Background. Allein die Identität einiger der handelnden Akteure bietet Anlass zur Spekulation und lädt zum Mitfiebern ein. Welche Interessensgruppen sind in die mysteriösen Vorkommnisse von Paris involviert?


"Fallen" beschreitet auch bei der Soundkulisse neue Wege. Mit wenigen Geräuschen gelingt es tatsächlich ganze Szenen zu gestalten und erschaffen. Der Hörer wird hier als gleichwertiger Partner gesehen, der durchaus in der Lage ist eigene Assoziationen herzustellen, so ist es nur konsequent, dass auf einen Erzähler komplett verzichtet wird. Ebenso wird darauf verzichtet, dem Rezipienten in Dialogen das Geschehen zu erklären. Dies verlangt natürlich eine intensiviere Auseinandersetzung mit der Handlung, dafür wird man mit einer komplexen und vielschichtigen Geschichte belohnt, die die breit ausgewalzten Pfade vieler Hörspielproduktionen verlässt.


Musik kommt nur sehr sparsam zum Einsatz und konzentriert sich insbesondere auf die Titelmelodie, die wirklich hervorragend zur Thematik passt. Das Cover stammt von Wolfgang Damerius, lediglich in drei Farben gehalten, stimmt die Zeichnung perfekt auf das erste Kapitel von "Fallen" ein. Sämtliche in diesem Hörspiel agierenden Sprecher bewegen sich ausnahmslos auf einem sehr hohen Niveau und sind bekannt aus Film und Fernsehen.


Einige der Akteure stechen jedoch aus der Masse hervor. Frank Röth übernimmt die Rolle des Friedrich von Gartner. Ihm gelingt es sowohl Sympathie auszustrahlen und gleichzeitig keinen Zweifel aufkommen zu lassen, dass er eine sehr gefährliche Person ist. Peter Gröger hat in der Rolle des Dr. Watson Hörspielgeschichte geschrieben, hier schafft er es, als Kardinal Weiher ebenfalls, problemlos Akzente zu setzen. Die Rolle des geschwätzigen Geistlichen, der am liebsten seine eigene Stimme hört, scheint ihm auf den Leib geschrieben zu sein.


Florian Halm hat bereits Erfahrung, wenn es darum geht, ungewöhnliche Vertreter unter den Engeln zu vertreten. Bereits in der Serie "Supernatural" lieh er dem Engel Castiel seine Stimme, die dem eigenwilligen Diener des Himmels bestens zu Gesicht stand. Auch in "Fallen" schafft er es, Il-Gibr passend zu interpretieren und der Geschichte eine ganz eigene Note zu geben. Der Auftakt ist in jeder Hinsicht gelungen. Nun geht es darum, die verschiedenen Handlungsstränge zu einem logischen Ganzen zusammenzuführen. Marco Göllner hat in der Vergangenheit mehr als nur einmal bewiesen, dass ihm dies gelingt.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Imaga




 


 

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