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Rembrandt

Rembrandt
"Let There Be Barock"!

(C) Carlsen Verlag / Rembrandt / Zum Vergrößern auf das Bild klickenKnapp ein Jahr nach "Andy – A Factual Fairytale", mit dem er Popkultur-Titan Andy Warhol ein beeindruckendes Denkmal in Panelform geschaffen hat, ist bei Carlsen nun auch jenes Werk erschienen, mit dem Typex seinen internationalen Durchbruch feierte. Das Rijksmuseum in Amsterdam beauftragte den niederländischen Comic-Künstler und Illustrator 2013 mit einer Arbeit über seinen berühmten Landsmann Rembrandt van Rijn, dessen Tod sich aktuell zum 350. Mal jährt. Entstanden ist dabei keine staubtrockene Biografie, sondern eine ebenso spannende wie berührende Betrachtung des Lebens und Schaffens eines der größten Meister des Barocks, der zwar ein Genie, aber unter den Zeitgenossen nicht unumstritten war und trotz erklecklicher Einnahmen aufgrund der Aufwendungen für seine Kunstsammlung sowie mehrere ruinöse Gerichtsprozesse letztlich in Armut starb.


Die privaten Probleme eines mitunter als schwierig beschriebenen Charakters werden hier ebenso dargestellt wie die kreativen Höhenflüge des Malers, Radierers und Zeichners, deren visuelle Gestaltung durch Typex in jeder Hinsicht opulent und ausschweifend ausfällt. Vor dem Leser wird binnen weniger Minuten das damalige Amsterdam lebendig, durch dessen Straßen sich potent(iell)e Kunden ebenso bewegen wie die Armen oder die Ratten, welche die Pest verbreiten, der auch Hendrickje Stoffels zum Opfer fiel. Rembrandts Haushälterin und spätere Lebensgefährtin war beileibe nicht die einzige Frau, die das unkonventionelle Jahrhunderttalent in seiner Rolle als Vater und Familienmensch zu erden versuchte, ganz zu schweigen von Existenzängsten, Rivalitäten mit anderen Künstlern und schlichtem Starrsinn. Viele Szenen scheinen so derart aus dem Leben gegriffen zu sein, dass unweigerlich der Gedanke aufblitzt: Ja, so könnte es wirklich gewesen sein.


Auch das Äußere erstrahlt in wahrhaft barockem Glanz: Passend zur Ära des Porträtierten, dem sogenannten Goldenen Zeitalter, wurden "Rembrandt" nicht nur dicke Seiten mit Goldschnitt spendiert, sondern auch der Umschlag in einer Optik, die den Hardcover aussehen lässt als würde man ihn jederzeit aus dem Regal einer gutbestückten Privatbibliothek einer hochgestellten fürstlichen oder bürgerlichen Persönlichkeit des 17. Jahrhunderts ziehen können. Die aufwendige Gestaltung zieht sich bis zum Design der Seitenzahlen, was profan anmuten mag, aber die Immersion in die Lektüre nur noch weiter vertieft. Diese (erste) Großtat von Typex ist ein Gesamtkunstwerk für sich, das im Gegensatz zu den von seiner Haptik imitierten alten Schwarten sicherlich kein Gramm Staub anlegen wird.


 
# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Carlsen Verlag




 


 

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