Kaum aus Europa zurück wartet schon die nächste Überraschung. Roses Neffe bittet um Hilfe in einer familiären Angelegenheit. Noch ahnt niemand, dass dies der Auftakt für einen weiteren kniffligen Mordfall sein wird.
Eine aufregende Reise nach Europa hat gerade erst ihr Ende gefunden, da steht bereits die nächste ins Haus. Rose Baileys Neffe wendet sich mit einer ungewöhnlichen Bitte an seine Tante. Sie soll ihn zu seinen Eltern begleiten, denen er eine wichtige Mitteilung zu machen hat. Rose schwant Böses, sie rechnet mit einer mittelschweren familiären Katastrophe. Spontan entschließt sich Charles Morgan, die beiden in die Hamptons, einem luxuriöses Wohngebiet für die Reichen und Schönen Neuenglands, zu begleiten. Die Freude über den unerwarteten Besuch ist zunächst groß, auch wenn sich Liam reichlich Zeit lässt, sein Geheimnis endlich preiszugeben.
Doch plötzlich wird das spontane Familientreffen von einem brutalen Mord überschattet. Percy Emmet, ein Geschäftspartner von Lloyd Fletcher, wird auf dem örtlichen Golfplatz mit einem Golfball im Mund tot aufgefunden. Die beiden Geistlichen aus Heavenʼs Bridge zögern keine Sekunde, der Polizei der Hamptons zur Seite zu stehen. Wer könnte ein Interesse gehabt haben, Emmet zu ermorden? Die Liste der Verdächtigen scheint lang, denn der Tote war offenbar kein angenehmer Zeitgenosse.
Nachdem man in Rom und Paris für Recht und Ordnung gesorgt hat, kehrt die Serie mit "Tod in den Hamptons" in die Vereinigten Staaten zurück, wo uns ein weiterer Gastauftritt von Roses Schwester und ihrem eigenwilligen Gatten erwartet. Dieses Mal dient die Welt der Reichen und Schönen als Kulisse für einen neuen spannenden Fall der beiden Ermittler von Gottes Gnaden. Die erste Spannungskurve lässt auch nicht lange auf sich warten und wird bereits nach den ersten Minuten auf den Weg gebracht, denn der Hörer wird lange im Unklaren darüber gelassen, welches Geheimnis Liam lange Zeit vor seinen Eltern zu verbergen versucht. Immer wieder werden Andeutungen gemacht, die den Hörer umso neugieriger machen, was Rose Baileys Neffen umtreibt. Dazu gesellt sich wieder einmal die anheimelnde, gemütliche Atmosphäre, die diese Serie auszeichnet und sich langsam zu einem Markenzeichen entwickelt hat.
Für den Mord, der sich auf dem Golfplatz ereignet, gibt es gleich mehrere Motive und Tatverdächtige, sodass es einige Zeit dauert, bis man weiß, in welche Richtung der Hase läuft, was die Spannung auch auf der Krimi-Ebene lange Zeit aufrechterhält. Dies alles zusammengenommen macht "Tod in den Hamptons" inhaltlich zu einer homogenen und stimmigen Einheit, die zu gefallen weiß. Die Musikstücke sind einmal mehr gut platziert und ausgewählt und verstärken das Gefühl nach einem langen Tag nach Hause zu kommen, auch wenn ein abscheuliches Verbrechen im Mittelpunkt steht. Die Geräusche können ebenfalls überzeugen, zumal nun auch ein tierischer Begleiter zunehmend mehr Platz in der Handlung einnimmt und ebenfalls realistisch in Szene gesetzt werden will.
Zum bereits zweiten Mal sind Joachim Kerzel und Joseline Gassen als Lloyd und Violet Fletcher zu hören und versprühen dabei denn selben Charme und Wortwitz, wie bereits Jahrzehnte zuvor in ihren Paradesynchronrollen als Jonathan und Jennifer Hart. Joachim Tennstedt und Ulrike Möckel ermitteln wieder als ökumenisches Detektivgespann und überzeugen auch dieses Mal. Christoph Piasecki ist erneut als Liam Fletcher zuhören, findet immer besser in seine Rolle und wirkt nicht mehr wie ein Fremdkörper wie in den ersten Folgen, in denen er zu hören war.
In weiteren Rollen sind Tommi Piper, Achim Buch, Hanno Friedrich, Stefanie Kirchberger und Matthias Marschalt zu hören, die allesamt eine ordentliche Leistung abliefern. "Tod in den Hamptons" setzt den Trend starker Folgen fort und kann sowohl inhaltlich als auch produktionstechnisch punkten. Immer mehr gewinnt die Serie durch einen im Hintergrund fortlaufenden roten Faden und eine konsequente Figurenentwicklung an Kontur und macht sich langsam still und leise daran, den internen Thron im Hause Contendo für sich zu erobern.