Während Professor Thomsen unter Zwang nach einer antiken Waffe suchen muss, stranden seine Enkelin und Lady Mechanika in der Wüste Afrikas.
Mit "Die Schicksalstafel" geht die Steampunk-Extravaganza von Joe Benitez in die dritte deutschsprachige Runde, wenngleich man den Titel als kleinen Etikettenschwindel auslegen könnte – der Auftakt der Story findet sich nämlich bereits im
vorangegangenen Band. Die brisante Entdeckung, die Professor Thomsen in Afrika gemacht hat, hat auch in Europa Wellen geschlagen, nämlich in Form der Entführung seiner Enkelin Winifred. Mit einem Luftschiff von Mr. Jabir begibt sich Lady Mechanika nach Deutschland, um die junge Dame zu befreien, was auch gelingt, doch längst nicht das Ende ihrer Auseinandersetzung mit Helferin Kralle und ihren Handlagern darstellt.
Diese sind stets im Bilde über die Reiseaktivitäten des Trios, das sich auf den Weg nach Afrika macht, um den Professor zu befreien, welcher unter Bewachung gemeinsam mit Mr. Strassmann die Schicksalstafel aufzuspüren muss. Während er dem mächtigen Artefakt, das nach uralten Überlieferungen ganze Städte vernichten kann, immer näherkommt, stranden Lady Mechanika und Winifred nach einem dramatischen Luftkampf in der unwirtlichen Sahara, ohne Wasser und eine Spur des möglicherweise beim Absturz des Luftschiffs ums Leben gekommenen Mr. Jabir. Wie praktisch dass ausgerechnet Sklavenhalter sich der beiden annehmen und ein lohnendes Geschäft wittern. Doch auch sie haben die Rechnung ohne die Wüste gemacht…
Nachdem die Story schon von Anfang an ordentlich "Indiana Jones"-Flair versprüht hat, mischen sich in den hier abgedruckten Kapiteln auch die Mysterien eines noch teilweise unerforschten, wilden Kontinents und ein Finale hinzu, das Präastronautik-Fans geradezu entzücken sollte. Auch die überraschende Pointe am Schluss, um was es sich bei den Gegenspielern von Lady Mechanika eigentlich handelt, ist gelungen. Eigentlich verwunderlich dass Hollywood noch nicht bei Joe Benitez angeklopft hat, denn sein (mit Unterstützung von Martin Montiel und Mike Garcia) geschaffenes Artwork ist auch visuell ein Freudenfest, das auf jeden Fall schon mal das Anfertigen von Storyboards überflüssig machen würde.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
Publisher: Splitter Verlag
Cookie-Einstellungen
Alle annehmen Ablehnen / Konfigurieren