Im Kampf gegen die Gespenster, die die Burg seiner Eltern heimsuchen, hat Johnny neue Verbündete gefunden, doch kann er den neuen Streitern an seiner Seite wirklich vertrauen?
Auf der Flucht vor einem Unhold, der Johnny auf dem Rückweg von der Schule in der Nähe des Schlosses auflauert, stößt das jüngste Familienmitglied der Sinclairs auf einen sprechenden Totenschädel, der ihn in letzter Sekunde vor dem übernatürlichen Angreifer rettet. Er, der sich alsbald als Erasmus von Rothenburg vorstellt, entpuppt sich schnell als wichtige Informationsquelle und möglicher Verbündeter im Kampf gegen die Geister und Gespenster, die den Familiensitz der Sinclairs heimsuchen. Tatsächlich verfügt der Schädel über geheimes Wissen, das sich als unschätzbar wertvoll im Kampf gegen die übernatürlichen Bewohner von Greyman Castle herausstellt.
Gibt es vielleicht doch Hoffnung, dass Johnnys größter Wunsch, ein berühmter Geisterjäger zu werden, noch in Erfüllung geht? Doch bis es so weit ist, gilt es dem ersten Gespenst den Garaus machen und einen passablen Assistenten zu finden. Aufgaben, die zunächst einfach erscheinen, sich aber doch als schwieriges Unterfangen herausstellen. Johnny Sinclair ist jedoch fest entschlossen, seinen Traum zu verwirklichen und Geisterjäger zu werden, egal wer sich ihm dabei in den Weg zu stellen versucht.
Wie bereits der
erste Output der Reihe beruht auch die zweite Episode auf dem Buch "Beruf Geisterjäger" von Sabine Städing. Widmete man sich in in Pilotfolge noch der Etablierung der Figuren und des Handlungsgorts, so nimmt die Story nun deutlich an Fahrt auf und dürfte nicht nur ein junges Publikum, sondern auch ältere Hörer zu begeistern wissen. Hauptsächlich ist dies der beginnenden Geisterjagd geschuldet, die mit dem Auftauchen von Erasmus von Rothenburg nun ordentlich in Schwung kommt und für so manche brenzlige Situation sorgt. Neben den eher actionlastigen Szenen gibt es auch immer wieder wirklich unheimliche Momente. Wenn Johnny mit seinem neuen Lehrer in Sachen Geisterbekämpfung durch das nächtliche Schloss schleicht, stellt sich mehr als nur einmal eine wohlige Gänsehaut ein.
Wie bereits zum Auftakt kommt auch dieses Mal der Humor nicht zu kurz. Erasmus hat so manchen lässigen Spruch auf den Lippen und schafft es auch problemlos, einen ungeliebten Test in der Schule in eine durchaus spaßige Angelegenheit zu verwandeln. Die verwendeten Soundeffekte und Geräusche schaffen es recht schnell, die alte Burg in den schottischen Highlands zum Leben zu erwecken, aber auch die ganz alltäglichen Situationen, in denen wir Johnny Sinclair begleiten, kommen durch die Bank realistisch und glaubwürdig um die Ecke. Der Titelsong richtet sich eher an ein jüngeres Publikum, ist aber meilenweit entfernt von Peinlichkeiten der 1980er Jahre.
Wirkte das Zusammenspiel der Sprecher im ersten Teil noch etwas hölzern, kommt die zweite Folge schon deutlich flüssiger und homogener daher. Insbesondere Lène Calvez und Wolf Frass haben nun zu ihren Rollen gefunden und lassen Erasmus von Rothenburg und Cécile das Kindermädchen noch viel lebendiger aus den Boxen ertönen. Dirk Petrick ist erneut als Johnny Sinclair zu hören und kann erneut in allen Belangen überzeugen. Lediglich Tim Kneuer und Sven Plate als 13-jährige Schulhofgangster wirken leider nur wenig glaubwürdig, zumal ihnen deutlich anhört, dass hier erwachsene Sprecher am Werk sind. Sarah Madleine Tusk übernimmt die Rolle von Millie Edwards und schafft es mühelos neben Leon Blaschke als Russell und Dirk Petrick als Johnny Sinclair, als dritte Geisterjägerin im Bunde zu bestehen und überzeugen. Die zweite Folge kann mit einem deutlich höheren Actionanteil und gut aufgelegten Sprechern punkten, in dieser bestechenden Form muss man sich um die Sprecherqualitäten im anstehenden großen Finale keine Sorgen machen.
# # # Justus Baier # # #
Publisher: Folgenreich/Universal Music
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