Der stilsichere aber etwas zerknautschte Magier muss sich auch im Finale der Storyline von Simon Spurrier mit allerlei ominösen Fabelwesen und dämonischen Grausamkeiten auseinandersetzen, doch sein schlimmster Feind bleibt er selbst.
Mit Zigarette und Trenchcoat verströmt Constantine eine gewisse Columbo-Aura, doch abgesehen von der ähnlichen Grundausstattung könnten die Unterschiede nicht größer sein. Denn auch wenn der finstere Magier meist demonstrativ Ruhe ausstrahlt und etwa bei der tragischen Liebesbeziehung einer allen Klischees widersprechenden Meerjungfrau zu einem emotionslosen Versager menschliches Mitgefühl aufkommen lässt, ist die Contenance im Hinblick auf seine Nemesis schnell in Vergessenheit geraten. Bevor er sich jedoch endgültig mit seinem nur allzu vertrautem Endgegner ins Gefecht wirft, muss er sich mit Einhörnern, dem britischen Adel und masochistischen Bewachern eines magischen Verließes für eine der schauderhaftesten Kreaturen der übernatürlichen Welt herumschlagen. Hippe Jungmagier und eine wehrhafte Türsteherin sind dabei beinahe alles, was ihm an Verbündeten zur Verfügung steht.
Düster und grausam führt Simon Spurrier sein Regiment fort und schon nach den ersten Seiten ist klar, dass man die von ihm verfasste Storyline vermissen wird. Er selbst hätte den fragwürdigen Magier gerne noch in unzählige Schlachten geschickt, aber "John Constantine – Hellblazer" wurde vom Verlag eingestellt, worüber auch der Autor selbst alles andere als glücklich zu sein scheint, wie man auf seiner Homepage nachlesen kann. Woran das verfrühte Ende dieser vielversprechenden Serie auch liegen mag (der Hauptgrund scheint zu sein, dass einfach zu wenig Geld damit gemacht wurde), es führt einem vor Augen, dass man die vorliegenden Seiten mit besonderem Bedacht genießen sollte. Und das fällt nicht schwer, strotzen sie doch nur so vor Spannung, magischen Obszönitäten und einem viel zu frühen Finale, das jedoch bestens gelungen ist.
# # # Christoph Höhl # # #
Publisher: Panini Comics
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