Game-Review: The Shoot (PS3)

Anstatt, wie in den meisten Spielen, in die Rolle des schroffen Helden-Stereotypen zu schlüpfen, spielt man einen Schauspieler, der einen solchen Helden-Stereotyp lediglich mimt. Dabei schießt man sich seinen Weg durch fünf verschiedene Filme und Genres, wie beispielsweise Western-, Science-Fiction- oder Zombiestreifen. Die Aufgabe bleibt dabei immer die gleiche: Alles abknallen was sich bewegt (abgesehen von Zivilisten). Natürlich bietet das Abschießen von Pappfiguren nicht die gleiche Befriedigung wie jenes von "echten" Pixelgegnern und dennoch gibt dieses "Behind the Scenes" Flair dem ganzen Geschehen eine ganz eigene und individuelle Charakteristik im Vergleich zu anderen Shootern. Vögel hängen an sichtbaren Fäden herunter, Holzfiguren zersplittern beim Zerschießen oder Metallrahmen, die der Unterstützung von Requisiten dienen, werden sichtbar – all das verleiht "The Shoot" einen verrückten Charme.


"The Shoot" kommt ganz ohne Blutvergießen aus und sterben kann man hier auch nicht. Der Erfolg lässt sich anhand einer Bildschirmanzeige bemessen. Je mehr gute Treffer und Combos man erzielt, umso positiver wirkt sich das auf die Anzeige aus. Versemmelt man allerdings zu viel oder wird man zu oft getroffen, heißt es "Cut" und man muss es im nächsten "Take" noch mal versuchen. Von diesen "Takes" gibt es aber nur eine limitierte Anzahl. Zusätzlich gibt auch noch der Regisseur aus dem Hintergrund Anweisungen und lässt den Spieler wissen, ob er seine Sache gut macht oder nicht.


Die eigentliche Herausforderung liegt in den Combos, wo es gilt so viele Treffer wie möglich hintereinander zu schaffen. Dabei sollte man nicht vergessen nach den unterschiedlichen Schwachstellen bei den Gegnern zu suchen. Zombies und Roboter etwa benötigen zwei Schüsse um zu Boden zu gehen wohingegen bei Vampiren die Schwachstelle um die Herzregion zu finden ist (knick knack, zwinker zwinker!). Bei genügend erfolgreichen Combos werden neue Skills, drei an der Zahl, freigeschaltet, die sich im Kampf als recht nützlich erweisen können. Bei "Showtime" verlangsamt sich alles à la Matrix und man kann die Ballerei etwas gelassener angehen. "Shockwave" hingegen rottet alles auf dem Bildschirm befindliche aus und "Rampage" verwandelt Eure Waffe in ein schnellfeuerndes Maschinengewehr.


"The Shoot" spricht dank seiner einfachen Steuerung (zielen und schießen) ein breiteres Publikum an. Nicht zuletzt, weil der Move Controller sehr präzise und saubere Bewegungsabläufe erlaubt. Schwenkt man den Move-Controller links oder rechts zur Seite weicht man gegnerischen Angriffen, etwa Wurfmessern, aus. Senkt man den Controller zum Boden ab, so geht man hinter geeigneten Objekten in Deckung. Dies sind auch die zwei einzigen Situationen in denen die Steuerung ab und zu etwas heiklig reagieren kann.


Fazit: "The Shoot" ist ein solider, familientauglicher Ballerspaß und nützt dabei die Eigenschaften des Move-Controllers sehr gut aus. Wenn auch relativ kurz geraten, gewährt uns der Titel einen Einblick auf das große Potential, welches in dieser Technologie steckt und lässt in Zukunft auf großartige Titel hoffen.

###Michel Bakhoum###