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Silent Hill: Downpour

Silent Hill: Downpour
Die Nebelschwade als Leinwand des Grauens findet hier annähernd zu alter Größe zurück.

(C) Vatra Games/Konami / Silent Hill: Downpour / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Eröffnungssequenz von "Silent Hill: Downpour" ist beklemmend und steht zugleich exemplarisch für eine in die Jahre gekommene Spieleserie. Jedoch nicht das vollkommen hölzerne Tutorial erinnert, nostalgisch verklärt, an die gute alte Zeit eines verstörenden Kleinstädtchens namens Silent Hill, sondern die verzweifelte Hilfslosigkeit des Opfers, und zwar nicht in der Figur des Protagonisten Murphy Pendleton. Langsam läuft man einem Mann hinterher und bekommt die grundlegende Steuerung gezeigt.


Der Mann ist ein Gefängniswärter, der Ort ein Gefängnis, der Spieler ein Insasse. Warum Murphy hinter schwedischen Gardinen eine Strafe absitzen muss, ist zu diesem Zeitpunkt unklar. Sobald man aber einem fies wirkenden, dicken und nur mit Badetuch bekleideten Mann in der Gemeinschaftsdusche gegenübersteht, ist klar, dass Murphy eine Rechnung zu begleichen hat. Dichter Dampf steigt von den Duschen auf und lässt somit erste Vorahnungen an Silent Hill erkennen. Die Gemeinschaftsdusche, die in ihrer Kühle einem Schlachtraum gleicht, wird genau dazu, zu einem Ort einer arrangierten Hinrichtung.


Als (C) Vatra Games/Konami / Silent Hill: Downpour / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSpieler hat man, sofern man weiterspielen möchte, nur die Wahl auf das wehrlose Gegenüber einzudreschen, bis das Blut in der Kanalisation verschwindet. Eine prekäre Situation, denn bis dahin kennt man die Hintergründe des Protagonisten nicht. Seine Motivation ebenso wie sein Arrangement mit dem Gefängniswärter liegen versteckt in dichten Nebelschwaden. Eine durchaus gewagte Designentscheidung des jungen Studios Vatra Games aus Tschechien, die, sollte man sich als Spieler darauf einlassen, zu einer raschen emotionalen Bindung mit der Spielfigur führen kann. Als Konsequenz dieser Tat wird Gefängnisinsasse Pendleton verlegt, mittels gutem alten Gefängnistransport via Bus. Geneigte Konsumenten diverser Medien der Populärkultur wissen bereits hier, dass ein solcher Transport selten wie geplant endet.


Wie befürchtet, so geschehen: Nach einem Unfall liegt der Gefangenentransporter in einem dichten Wald, von den übrigen Insassen oder dem Wachpersonal keine Spur. Murphy nimmt seine frisch gewonnene Freiheit in die Hand und landet im nebligen Kleinstädtchen Silent Hill. Eine Freiheit, deren falscher Schein alsbald ihren Glanz verliert. Das Entkommen aus dem aufziehenden Grauen ist schwierig, obwohl die Flucht nach vorne in vielen Situationen die einzige Möglichkeit scheint. Die aggressiven Alptraumkreaturen erschweren, gemeinsam mit der hakeligen Steuerung und einer typischen Munitionsknappheit, das Spielerleben. Glücklicherweise sind die Kreaturen dämlich und eine geschlossene Tür ist für sie ein unüberwindbares Hindernis. So schlägt man sich durch dunkle Keller, verschlagene Gässchen und verlassene Häuser, immer einen Blick über die Schulter, immer auf der Suche nach neuen Hinweisen.


Der (C) Vatra Games/Konami / Silent Hill: Downpour / Zum Vergrößern auf das Bild klickenTradition der Spieleserie verbunden, verschwimmt der greifbare Schrecken zunehmend mit einer surrealen Wahnvorstellung. Atmosphärisch hat "Silent Hill: Downpour" einiges zu bieten und jagt angenehme Schauer über den Rücken. Auch hinsichtlich der Story ist "Silent Hill: Downpour" interessant. Es ist spannend, die Hintergründe und Zusammenhänge zwischen Silent Hill und der Spielfigur schrittweise zu entdecken. Wer ist Murphy? Warum landet ausgerechnet er in Silent Hill? Was steckt dahinter?


Der inhaltlichen Reife steht leider eine technische Bescheidenheit gegenüber. Grafisch auf der Unreal Engine 3 basierend, präsentiert sich "Silent Hill: Downpour" altbacken. Unscharfe Texturen, wiederkehrende Grafikassets und zwischenzeitliche Performanceinbusen trüben hier den Eindruck etwas. Auch die Anzahl der Gegner und deren Verhaltensmuster sind leider beschränkt, die Präsentation profitiert aber von einer gelungenen Synchronisation und einer starken musikalischen Unterstützung. Die größten Kritikpunkte sind die Steuerung und die antiquierten Spielmechaniken wie häufige Schiebe- und Schalterrätsel, die so schon in den ersten Teilen vorkamen.


Trotz der tec(C) Vatra Games/Konami / Silent Hill: Downpour / Zum Vergrößern auf das Bild klickenhnischen Schwächen ist der mittlerweile achte Teil eine gelungene Fortsetzung der Survival-Horror-Serie. Die umständliche Steuerung, die in der Konfrontation mit Silent Hills Ausgeburten des Wahns immer wieder für Frust sorgt, steht einer inhaltlich dichten Story und Atmosphäre gegenüber, die gruselt und motiviert. Fans der alten Serie können getrost in die Nebelschwaden eintauchen.



# # # Andreas Himmetzberger # # #



Entwickler: Vatra Games
Publisher: Konami
Plattform: Xbox 360 (getestet), PS3



Grafik: 7/10
Sound: 8/10
Steuerung: 6/10
Spielspaß: 7/10
Gesamt: 7/10






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