Davis Russels Abenteuer mit der Schwerkraft werden wohl zu Recht in einem schwarzen Loch der Videospielgeschichte verschwinden.
Immer diese nervigen Invasionen! Da will man einfach nur nach Hause zu Frau und Kind und schon funken einem schwerbewaffnete Eindringlinge dazwischen, die ihre mangelnden Sprachkenntnisse mit riesigen Knarren kompensieren. Genau das passiert dem Polizisten Davis Russel, der gemeinsam mit seinem Kollegen Leo Delgado im Auto unterwegs ist, als die Angreifer zuschlagen. So schnell es die Umstände zulassen, eilen die beiden zu Davis` Wohnung, nur um dessen Frau tot vorzufinden.
Von d
er kleinen Tochter fehlt jede Spur, und inmitten der Wirren versuchen er und sein Buddy, sie zu finden. Bevor sie dazu allerdings die Chance haben, werden sie von den Invasionen unbekannter Herkunft, die Lutadore heißen, gefangengenommen und ihn ein Zwangsarbeitslager gesteckt. Von dort gilt es nun, auszubrechen und sich dabei die Technologie des Feindes zunutze zu machen: Mithilfe des am Rücken montierten Gravlinks können Davis und Leo, der den Spieler als KI durch "Inversion" begleitet, Hindernisse wie Autos oder Fässer aus dem Weg räumen oder sie auf Angreifer werfen.
Zwingend einsetzen muss man das Gerät allerdings nur bei bestimmten Szenen, ansonsten reicht stupide Feuerkraft völlig aus. Der Gravlink ist also lediglich ein nettes Gadget für zwischendurch, obwohl die Irrungen und Wirrungen um aufgehobene oder verrückt spielende Schwerkraft ja eigentlich das zentrale Thema des Spiels darstellen sollen. Und so schwebt man im weiteren Verlauf alle 15 Minuten mal etwas in der Gegend herum und wird auch von nervigen Gegnern angegriffen, gegen die man sich wegen der ungenauen Steuerung nur mühsam zur Wehr setzen kann.
Nicht mind
er problematisch und frustrationsschwanger ist es, Davis auf dem Boden aus der Deckung heraus agieren zu lassen. Er presst sich zwar brav an Wände oder Kisten, den dem Spieler vorgeschlagenen Sprung in die nächste Deckung versemmelt er aber oft grandios und landet auf freiem Feld mitten im gegnerischen Feuer, abgesehen von der Tatsache dass man sich ohnehin nur umständlich von einer Deckung lösen kann. Die Probleme mit der Steuerung sind es auch, die die zwischendurch auftretenden Bossfights zur Tortur machen und die Gefahr, den Controller in die Ecke zu schmeißen, exponentiell ansteigen lassen.
Die Motivation, solche Begegnungen mit mächtigeren Lutadores hinter sich zu bringen, wird dabei ebenso von der mickrigen Belohnung mit Achievements für Bossfights und absolvierte Level kriminell stark untergraben. Dafür gibt es jede Menge an Erfolgen für Multiplayer-Fights, die man wohl schon in wenigen Monaten aufgrund fehlender Community nicht mehr erspielen wird können. In Sachen Motivation haben die Entwickler zu viel falsch gemacht, um den Gesamteindruck übers Mittelmaß zu wenden, da hilft auch die solide Grafik nichts mehr.
Fazit: Deutsche Videogamer brauchen nicht traurig sein, dass "Inversion" hierzulande nicht erschienen ist, da ihnen kein "gravierender" Verlust entstanden ist.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
Entwickler: Saber Interactive
Publisher: Namco Bandai Games
Plattform: Xbox 360, (getestet), PS3
Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Steuerung: 5/10
Spielspaß: 5/10
Gesamt: 6/10