FIFA 14

In solch einer Bewegungsstarrheit trifft man ab Herbst immer wieder "FIFA"-Zocker in scheinbar unbewohnten Wohnungen vor. Dem Abschwören des alten Spiels steht alljährlich ein "Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein neues her" gegenüber. Beinah murmeltieresk befehlt einem hier ein gewisser Herr Messi, die Scheibe nun doch endlich einzu- wie auch loszulegen. Die Hände kurz vom Ballast der letzten 365 Tage befreit, kann man nun den fußballerischen Kraken unleashen und dem herrlichen Kicken frönen. Der Soundtrack zum Spiel erweist sich wie jedes Jahr mit ein paar echten Perlen bestückt, VAMPIRE WEEKEND wie auch PORTUGAL. THE MAN feuern einen an, die Kugel in artistischer Manier hinter die Torlinien sämtlicher Nationen zu schmettern.


Zu allererst ist zum Spiel generell zu sagen, dass, wie auch kaum anders zu erwarten, keine Neuerfindung des Sports wie der Steuerung stattgefunden hat. Die Befehle wie Kombinationen kennen sich schon seit den letzten paar Klassentreffen und auch die Online-Games sind bis auf ein paar Neuerungen dieselben geblieben. Doch das stört keinen hier bei der "Fifa"-Familie, nein ganz und gar nicht, es ist sogar das, was den Reiz am In-die-Maschenhauen, Eisenbahnen oder Schlenzen ausmacht, sprich, warum sollte EA ein so herb erfolgreiches wie geniales Konzept grundlegend ändern? Wenn man dem besten Kumpel direkt vor der Nase einen balotellischen Hulk zur hämischen Zelebration aufs heilige Grün hauen kann, dem anonymen Kontrahenten via Internet den Freistoß perfekt unter den Giebel zimmern kann, was kann da falsch daran sein? Nichts, denn "FIFA 14" weiß mehr als durchaus die Verlangen und unbewussten Triebe des Zockers zu befriedigen.


Im Gameplay selber haben sich Kompagnons wie "Preciosion Movement" und "Pure Shot" dazugesellt, was neben der mehr realistischen Ballannahme, dem Schießen und Dribbeln einen großen Unterschied zum Vorgänger ausmacht: Die Schwierigkeit wächst nämlich mit dem steigenden Realitätsgrad. So funktioniert das einfache Hackenschlagen nicht mehr nach Belieben, auch gewinnt man nicht mehr spielend Laufduelle. Auch dies macht den Reiz aus, neben den vielen Skillspielen auch anderswo sein virtuelles Können zu stählen und zum animierten Schreck 10-jähriger, übermenschlicher Online-Gegner zu werden, dass ihnen die Tornetze durch immerwährenden, redundanten Dauerbeschuss in Flammen aufgehen und um die Ohren fliegen. Das habt ihr nun davon!






Entwickler: EA Canada
Publisher: EA
Plattform: PS3 (getestet), PS4, PS2, PSP, PS Vita, Xbox 360, Xbox One, PC, Nintendo Wii, 3DS


Grafik: 9/10
Sound: 9/10
Steuerung: 9/10
Spielspaß: 10/10
Gesamt: 9/10