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The Border 3

The Border 3
Gibt es mehr zwischen Himmel und Erde, als wir ahnen? Gibt es unbekannte Mächte, die unser tägliches Leben nachhaltig beeinflussen?

(C) Imaga/WortArt / The Border 3 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenIn unserem Zeitalter, in dem die Medien allgegenwärtig sind, werden die Menschen auf der Straße zu allen möglichen Themen befragt, auch wenn sie noch so abwegig erscheinen mögen. So verwundert es kaum, dass ein junger Radioreporter auf die Idee verfällt, eine Reportage über das Übersinnliche, Geister und Gespenster zu produzieren. Das ambitionierte Projekt findet seitens des Redaktionsleiters trotz einiger guter Zutaten, wie eine Straßenumfrage und einem Experten-Interview, keine Gegenliebe und wird abgelehnt. Die Arbeit mehrerer Wochen scheint umsonst gewesen zu sein. Um seine Idee doch noch zu retten und an den Mann zu bekommen, beschließt er sein bisheriges Material durch ein Selbstexperiment aufzuwerten.


Schnell keimt die Idee, sich von jemandem, der sich damit auskennt, verfluchen zu lassen. Dabei steht für ihn bereits von Beginn an fest, wie der Versuch ausgehen wird, das Übersinnliche gehört ins Reich der Fabeln und Legenden. Nach einer intensiven Recherche findet sich tatsächlich jemand, der bereit ist, den Wunsch des Journalisten nachzukommen und ihn mit einem Fluch zu belegen. Anfangs passiert wie erwartet nichts, doch dann verändert sich alles und schnell wir aus einer harmlosen Reportage blutiger Ernst, der Menschen in Gefahr bringt.


Drei Folgen und drei Hörspiele, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, obwohl sie alle im Genre des Horrors zu Hause sind. Nach einem Auftakt, der in einem futurischen Ambiente angesiedelt war, und einer klassischen Gruselgeschichte widmet sich Oliver Döring in der dritten Folge von "The Border" dem Subgenre des "Found Footage". Eine Erzählart, die im Kino schon seit längeren eine Heimat gefunden hat und sich auch im Hörspiel anhaltender Beliebtheit erfreut. Im Fall von "Der Ungebetene" bekommt der Hörer hier scheinbar die Reportage des jungen Reporters zu hören. Zunächst hat man das Gefühl, einer herkömmlichen Radioreportage zu folgen, die ein hohes Maß an Authentizität erzeugt, sodass sich kaum ein Unterschied zu tatsächlichen Produktionen dieser Art erkennen lässt.


Mit voranschreitender Laufzeit bekommt man allerdings das Gefühl, unsere alltägliche Welt zu verlassen und einzutauchen in eine Welt, in der das Böse wie ein Rinnsal in unsere Realität tropft. Dass auch diese Passagen glaubwürdig erscheinen, ist einem ausgezeichneten Sounddesign zu verdanken, das auch die hier verwendeten Geräusche äußerst realistisch erscheinen lässt. Trotz des kompletten Verzichts auf einen Erzähler oder herkömmliche Dialoge funktioniert dieses Hörspiel erstaunlich gut und berichtet in chronologischer Reinfolge vom unaufhaltsamen Untergang eines Menschen, der sich mit den dunklen Mächten eingelassen hat. Der Horror entsteht hier durch den langsamen aber unaufhaltsamen Einbruch des Übernatürlichen in unsere reale Alltagswelt und sorgt für eine ordentliche Portion Gänsehaut.


Wer allerdings mit dem Stil scheinbar wiederentdeckter Tondokumente nichts anfangen kann, sollte "Der Ungebetene" lieber nicht erwerben, sonst könnte die Enttäuschung doch allzu groß sein. Ebenfalls verzichtet wird auf ein weiteres prägendes Mittel des Hörspiels: Musik. Außerdem nicht erkennbar ist, welcher der aufgeführten Sprecher welche Rolle in diesem Tondokument übernimmt, was wiederum einen weiteren Baustein dafür darstellt, den Hörer zu suggerieren, dass das zu Hörende sich tatsächlich zugetragen hat.


Beim Kauf der CD soll es ja tatsächlich Menschen geben haben, die sich erstaunt die Augen gerieben haben, als sie die Hülle öffneten und sich ihnen scheinbar ein CD-Rohling präsentierte. Wer allerdings mit offenen Augen durch die Welt geht, erkennt doch recht schell, dass diese Gestaltung der CD ein weiteres Stilmittel ist, um Authentizität zu genieren. Mit der dritten Folge von "The Border" präsentiert Oliver Döring ein "Found Footage" Hörspiel, dass sich mit dem bisherigen Platzhirsch dieses Genres, "Das Lufer Haus", messen kann. Kaum eine andere Serie des Horror- und Gruselsegments kann bei einer noch so überschaubaren Folgenanzahl auf eine solche inhaltliche Verschiedenheit verweisen. Wenn sie dazu noch in einer solch überzeugenden Art und Weise produziert sind, kann man nur eine absolute Verkaufsempfehlung aussprechen!


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Imaga/WortArt




 


 

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