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"Poker Face": Ein menschlicher Lügendetektor auf Tour

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Der amerikanische Filmregisseur Rian Johnson ist bekannt für seine ausgefeilten Geschichten. Ob mit "Brick", oder "Loopers", es gelang ihm immer wieder in verschiedenen Genres neue Akzente zu setzen.

Image (C) Deniz Avsar @ Pixabay.comDoch ausgerechnet als nach "Star Wars: Die letzten Jedi" die ganz große Karriere in Hollywood winkte, entschloss er sich zu einer Kehrtwende. Mit "Knives Out – Mord ist Familiensache" demonstrierte er, dass auch heutzutage eine Story im klassischen Agatha-Christie-Setting begeistern kann. Der Nachfolger "Glass Onion: A Knives Out Mystery" wurde letzte Weihnachten auf Netflix zum Superhit. Jetzt schickt Johnson seine erste eigene TV-Show an den Start.
Image (C) Deniz Avsar @ Pixabay.com

Die Serie "Poker Face" setzt voll auf jene Fähigkeit, die für den Erfolg jedes Pokerspielers unverzichtbar ist. Bei dem Kartenspiel geht es schließlich nicht nur darum, die Regeln und die Reihenfolge der Pokerhände zu kennen, sondern vor allem seine Gegner und deren Vorhaben mit angewandter Psychologie zu enttarnen. Poker gilt nicht umsonst als mathematisch begründete Aggression, die zum Ziel hat, den Gegner mit schwächeren Händen vor dem Showdown aus dem Spiel zu drängen. Zwar gewinnt grundsätzlich jener Spieler, der am Ende die beste Hand zeigen kann, doch gute Spieler lassen es oft gar nicht so weit kommen. Sie arbeiten mit psychologischen Tricks und lesen die Körpersprache ihrer Gegner, um deren Absichten zu enthüllen.


Wahrheit oder falsch?

Dessen bedient sich auch die Hauptfigur aus "Poker Face", die Privatdetektivin Charlie. Sie besitzt eine Fähigkeit, um die sie viele Spieler beneiden würden. Schließlich wüsste man am Tisch nichts lieber, als welche Karten der Gegner in der Hand hält beziehungsweise was er als Nächstes plant. Doch Charlies ungewöhnliche Fähigkeiten wenden sich gegen sie, daher verlässt die Cocktailkellnerin und überragende Pokerspielerin das Casino in Las Vegas und begibt sich auf eine Reise durch die USA.


Dabei dreht sich in den abgeschlossenen Geschichten alles um die Frage "Wahrheit oder falsch"? Als übergreifende Rahmenhandlung dient die Jagd des Casino-Bosses auf die abtrünnige Angestellte, die ihren ehemaligen Arbeitgeber für den Freitod seines Sohns verantwortlich macht. Schließlich hinterließ der menschliche Lügendetektor ein "Abschiedsgeschenk", das dem Casino-Besitzer schwer im Magen liegt.


Der Road-Trip quer durch die USA führt Charlie in die abgelegensten Orte des Kontinents. Doch auch dort ist nicht alles eitel Wonne. Sie lernt zahlreiche schräge Gestalten kennen und schätzen. Doch diese stolpern zumeist von einem Chaos ins nächste – zumeist enden diese Geschichten in einem Todesfall. Angetrieben von ihrer Neugier versucht die Hobbydetektivin ihre Fähigkeiten zu nutzen, um diese rätselhaften Todesfälle aufzuklären. Doch sie hat wenig Zeit, schließlich sitzt ihr der Sicherheitschef des ehemaligen Chefs im Nacken und der hat wenig Sinn für Gerechtigkeit. Er will lediglich Rache und scheut dabei nicht davor zurück, alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen.


Zahlreiche Gaststars verleihen der Serie Glanz

"Poker Face" bezieht seinen Reiz aus den ungewöhnlichen Geschichten und deren seltsamen Hauptdarstellern. Diese werden zumeist von einer ganzen Riege an Gaststars verkörpert. Wie schon in seinen Knives-Out-Filmen scheint Regisseur Rian Johnson kein Problem zu haben, halb Hollywood für seine Geschichten zu begeistern. Neben Benjamin Bratt spielen unter anderem auch Adrien Brody, Chloë Sevigny, Joseph Gordon-Levitt, Luis Guzmán, Nick Nolte und Ron Perlman, der schon in "Hellboy" begeisterte, groß auf. Diese Gastauftritte verleihen den abgeschlossenen Geschichten einen besonderen Reiz. Sie machen die Krimiserie zu einem TV-Highlight des Jahres.


SuspenseDie in altmodischer Form erzählten Geschichten sind kurzweilig und geben Einblick in die unterschiedlichsten Lebenswelten abseits der Metropolen der USA. Natasha Lyonne ist dabei eine Klasse für sich. Die Hauptdarstellerin von "Poker Face" verleiht der Hauptfigur Charlie glaubwürdig Authentizität. Die ehemalige Pokerspielerin überzeugt optisch wie darstellerisch und erweckt die ungewöhnliche Detektivin mit rauchiger Stimme und strubbeliger Frisur zum Leben. Lyonne ist Serienjunkies sicherlich aus jener Show bekannt, die einst den Siegeszug des Streaming-Senders Netflix mitbegründete: In "Orange Is the New Black" trat sie als Nicky Nichols sieben Staffeln lang an der Seite von Hauptdarstellerin Taylor Schilling auf.


Als chronisch unterschätzte Minijobberin bringt Charlie in "Poker Face" jede Woche einen neuen Mörder zur Strecke. Die charismatische Hauptdarstellerin verkürzt damit für Fans des Genres die Wartezeit auf den nächsten Knives-Out-Film, der 2024 oder 2025 wieder bei Netflix zu sehen sein wird. Doch zuvor gilt es ihren Abenteuern auf Sky Atlantic zu folgen.


 

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