Blutwurst inside: Nach sieben Jahren Videospiel-Abstinenz kehrt die kesse Vampirjägerin Rayne endlich wieder auf die Bildschirme zurück! Und zwar in 2D und anspruchsvoll wie nie zuvor…
Wer erinnert sich nicht an die leider völlig unterbewerteten Videospiel-Perlen "BloodRayne" (2002) und "BloodRayne 2" (2004) und die drei daraus resultierenden Filmadaptionen von Uwe Boll, welche mit ihrer Protagonistin, der Halbvampirin Rayne, die Herzen der Videogame-Nerds im Sturm eroberte. Diese hat keine leichte Kindheit hinter sich, so wurde sie doch als Dhampir geboren: Ihre Mutter wurde von einem Vampir vergewaltigt und gebar sie, die dadurch mit übernatürlichen Fähigkeiten "gesegnet" wurde. Zwar dürstet es Rayne, genauso wie ihre nahen Vampirverwandten, ebenfalls nach Blut, sie kann aber bei Tageslicht über das Antlitz unseres Planeten spazieren, ohne sofort von der Sonne gegrillt zu werden. Verständlicherweise hasst sie alle Vampire, vor allem Nazivampire (siehe das erste "Bloodrayne"-Game und den Film "Bloodrayne: The Third Reich") und natürlich ihren Vater, einen Megablutsauger.
Jetzt ist Rayne wieder
da und angepisster als je zuvor: Am besten stellt sich der geneigte Leser die Highlights der optisch zweidimensionalen, sidescrollenden "Castlevania" Serie vor – mit Blut (und davon sehr viel hauptsächlich außerhalb der Gegnerkörper), immens hohem Schwierigkeitsgrad, unzähligen bizarr anzusehenden Monstrositäten (unter anderem riesige, an Nintendos knuddeligen Kirby erinnernde, transparente und mit Blut gefüllte Quallentiere) und einer attraktiveren und gleichzeitig gelenkigeren Hauptdarstellerin. Rayne metzelt sich mit ihren (an den Unterarmen befestigten) Klingen über Friedhöfe und durch die Korridore einer unheimlichen Burg (ganz wie in "Castlevania") und füllt ihren Energievorrat ganz einfach wieder dadurch auf, wenn sie sich in die Hälse ihrer Kontrahenten verbeißt und genüsslich deren Lebenssaft ausschlürft. Optisch präsentiert sich "BloodRayne: Betrayal" im feinsten Cel Shading-Comic-Look und wartet mit unzähligen, spektakulären Killermoves der heißen Dhampirlady auf.
Vom Anspruch her wird der Spieler in die späten 1980er Jahre zurückkatapultiert und muss oft mit der Überlegung kämpfen, den Controller nicht in irgendeine Ecke zu werfen und dem Bildschirm einen Headbutt zu geben, denn "Bloodrayne: Betrayal" ist bereits ab dem ersten Level höllisch schwer. Um in den Besitz, der in allen Leveln sehr gut versteckten roten Schädel zu kommen, erfordert es schon ziemliches Geschick. Das Einsammeln dieser ist aber unumgänglich, denn hat man einmal fünf Stück zusammen, wird wahlweise die Energieleiste oder die Stärke der Schusswaffe (ja, auch eine solche trägt Rayne bei sich) erhöht, was dem weiteren Spielablauf sehr entgegenkommt. Untermalt wird der Spaß mit einem tollen Metal-Soundtrack mit Gothic-Touch.
Resümee: Ultraschweres, megablutiges Actionspektakel, das sich jemand, der sich selbst als Hardcore-Gamer bezeichnet, auf gar keinen Fall entgehen lassen darf. Alle anderen sollten sich vorsichtshalber einmal an der Demo versuchen, um wirklich sicher zu gehen, ob ein Tanz mit Rayne überhaupt zu bewerkstelligen ist.
# # # Thomas Sulzbacher # # #
Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Steuerung: 9/10
Spielspaß: 9/10
Gesamt: 9
Entwickler: WayForward Technologies
Publisher: Majesco
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