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X-Men – Erste Entscheidung (20th Century Fox)

X-Men: Erste Entscheidung
Dass Mutanten eine nicht unwesentliche Rolle in der Kubakrise 1962 gespielt haben, lernen wir in Marvels alternativer Geschichtsstunde.
(C) 20th Century Fox / X-Men: Erste Entscheidung / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDas sich zu Ende neigende Filmjahr 2011 ist, was das Thema Superhelden betrifft, eindeutig von Marvel dominiert worden. Während sich DC mit Ryan Reynolds als "Green Lantern" eine blaue (beziehungsweise grüne) Nase an den Kinokassen und bei den Kritikern geholt hat, schickte die Konkurrenz gleich drei Filme erfolgreich ins Rennen um die Gunst der Zuschauer. Mit "Thor" und "Captain America: The First Avenger" wurden die letzten noch fehlenden Puzzleteile auf dem Weg zu "Avengers" zusammengefügt, dem mit Hochspannung erwarteten Allstar-Kracher von Jess Whedon im nächsten Jahr. Eingeleitet wurden die Marvel-Festspiele allerdings mit einer Extraportion X, ausgegeben von Regisseur Matthew Vaughn ("Kick-Ass"). "X-Men: Erste Entscheidung" ist zeitlich mehrere Jahrzehnte vor der Trilogie aus den 2000er Jahren angesiedelt und erzählt die Anfänge von Charles Xaviers Mutantenteam.


Zuerst jedoch begegnen wir Erik Lensherr 1944 in einem deutschen Konzentrationslager wieder – in einer Szene aus Bryan Singers "X-Men", die nun um die an ihm durchgeführten grausamen Experimente von Dr. Schmidt erweitert worden ist. Der sadistische Nazi-Arzt geht soweit, die Mutter des jungen Mutanten zu töten, um dessen Kräfte herauszufordern. Der Krieg endet wenige Monate später, die Jahre vergehen, doch Erik ist besessen davon seinen Peiniger ausfindig zu machen und zu töten. Seine Wege kreuzen sich mit dem eben zum Professor ernannten Charles Xavier, einem brillanten Wissenschaftler, der über Mutationen des menschlichen Erbguts forscht. Er wird von der CIA-Agentin Moira MacTaggert angeworben, um den Machenschaften von Sebastian Shaw und seinem Hellfire Club Einhalt zu gebieten. Die Bösewichter versuchen, Sowjets und Amerikaner gegeneinander auszuspielen und einen Atomkrieg zu provozieren. Charles und Erik finden und trainieren junge Mutanten für die unausweichliche Konfrontation, und vor allem Letzterer hat mit Shaw eine Rechnung offen – handelt es sich bei ihm doch um niemand Geringeren als Dr. Schmidt…


Da sich in den letzten Jahren viele dem Prequel-Wahn verfallene Filme als nicht sonderlich prickelnd erwiesen haben, mag der eine oder andere "X-Men: Erste Entscheidung" im Vorfeld skeptisch gegenüberstehen. Diesbezügliche Sorgen erweisen sich aber zum Glück als unbegründet, da die Story ein gelungenes Fundament für etwaige Nachfolger legt und auch viele der Entwicklungen der zeitlich später angesiedelten Filme erklärt. Dass das über weite Strecken so reibungsvoll abläuft, dürfte nicht zuletzt an der Mitarbeit von Bryan Singer liegen, der ja bekanntlich bei der "X-Men"-Trilogie die Fäden in der Hand hatte. Matthew Vaughn lässt seinen Film eine erfrischende Prise 1960er Jahre Feeling atmen und kann sich mit der Kubakrise als Hintergrund eines unverbrauchten historischen Szenarios bedienen. James McAvoy und Michael Fassbender leisten sich als Professor Xavier und Magneto bis auf stellenweise zu dick aufgetragenen Pathos keine gröberen Schnitzer, Kevin Bacon gibt mit Sebastian Shaw einen überzeugenden klassischen Gegner der X-Men – wenn man sich eingangs auch die im Original auf Deutsch mit entsprechend skurrilen sprachlichem Einschlag versehenen Dialoge sparen hätte können. Anzukreiden ist auch dass abgesehen von Hank "Beast" McCoy (und einem kurzen Cameo-Auftritt von Hugh Jackman als Wolverine) kein X-Men aus der A-Riege zum Einsatz kommt, dafür aber einige Charaktere aus der neueren Comic-Historie, die Nicht-Lesern völlig unbekannt sein dürften. Das ist am augenscheinlichsten im Fall von Azazel, einem dürftigen Nightcrawler-Ripoff, der im Marvel-Kanon übrigens dessen 2003 aufgetauchter Vater ist. Ansonsten bleibt aber unterm Strich ein sehr positiver Gesamteindruck, man darf gespannt sein ob die geplanten zwei Sequels als Teil einer neuen Trilogie die Fackel weitertragen können.



# # # Andreas Grabenschweiger # # #






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