Frauen in knapper Lederunterwäsche, die sich auf einer Bühne mit Gitarren Mitte der 1970iger Jahre die Seele aus dem Leibe rocken und damit eine neue Art von Band erschaffen. "The Runaways" erzählt die Geschichte der gleichnamigen Frauen- Punkrockband aus den Siebzigern und konzentriert sich dabei auf die Entstehung und die Freundschaften innerhalb der Band.
Der Film von Floria Sigismondi zeigt die Entstehung, quasi die Ursprünge der Band "The Runaways" mit hauptsächlichem Bezug auf die beiden Freundinnen Joan Jett (Kristen Steward) und Cherie Currie (Dakota Fanning). Da der Film auf der Autobiographie von Sängerin Cherie Currie basiert, liegt der Fokus des Films darauf, zu zeigen, wie sich die beiden Mädchen zusammentaten, wie sie ihre ersten gemeinsamen musikalischen Gehversuche unternahmen und wie sie die ersten Erfolge feierten. Sie werden von normalen Teenagern zu Stars, der Erfolg und die Drogen führen zu Meinungsverschiedenheiten. Es kommt zu internen Machtkämpfen, Orientierungslosigkeit in der Band und der Untergang von den Runaways scheint schon nach kurzer Zeit besiegelt.
"The Runaways" konzentriert sich vielleicht etwas zu sehr auf nur zwei Mitglieder der Band. Es wirkt, als würde sich regelrecht auf die Belange von Jett und Currie versteift und als ob andere Mitglieder der Band nur in der Peripherie der Runaways existiert hätten, aber niemals einen Anteil an deren Entwicklung gehabt hätten. Lediglich Kim Fowley (Michael Shannon) wird noch ein gehöriger Anteil an der Entstehung und dem Image der Band zugestanden. Nichts desto trotz macht der Film viel Spass. Fanning und Steward nimmt man die harten, sexuellen Punkrocker zwar nicht wirklich ab, aber inwiefern die Runaways wirklich waren, was sie darstellten, oder ob sie nur eine Marketingstrategie von Kim Fowley waren, ist ja bis heute umstritten. Sigismondis Film ist vielleicht keine geschichtlich – akkurate Darstellung der damaligen Entwicklungen, aber er ist sicherlich ein guter Musikfilm, der sich mit einer umstrittenen Band auseinandersetzt und versucht deren Geschichte zu erzählen. Bemerkenswert ist hingegen der Soundtrack, auf dem Kaliber wie David Bowie, The Stooges, oder die Sex Pistols ihr Können beweisen dürfen.
###Christoph Höhl###
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