Riptipe/Cargo

Zum Selbstzweck erhobener Pessimismus und exzessiv zelebriertes Selbstmitleid können auf Dauer ziemlich öde sein. Hat man allerdings den passenden Soundtrack zu solchen Phasen der mit aller Ernsthaftigkeit betriebenen Schwarzseherei zur Hand, sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Damit können TEPHRA aus Berlin bzw. Braunschweig zur Freude aller Depri-Naturen dienen. Die fünf Bundesdeutschen verlöten gekonnt massive Riffwalzen mit sphärischen Schönklängen, wie es beispielsweise CULT OF LUNA, ISIS oder auch ENVY zwar schon vor ihnen taten, erschaffen dabei aber einen dunklen Klangkosmos, der denen namentlich genannter Hauptinspirationsquellen in punkto Tiefe und Düsternis wenigstens kaum in etwas nachsteht. Das allein ist bereits eine zu honorierende Leistung, die das fast gänzliche Fehlen neuer Impulse erfolgreich kaschiert und für mögliche Interessenten Anlass genug sein sollte, „A Modicum Of Truth“ zumindest einen Probelauf in ihren Gehörgängen zu gewähren. Bereuen werden sie’s wohl kaum.
www.tephra.deChristoph Komjati (7,5)
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