Voodoo Rhythm/Cargo
Nennen wir es den „Whitmore-Effekt“: Die Musik läuft, die Gitarre setzt ein – und die Uhr beginnt sich rückwärts zu drehen und wenn dann eine Stimme wie aus einem längst vergangenen Jahrhundert aus den Boxen knarzt, wägt man sich plötzlich im tiefen Süden der Vereinigten Staaten der 30er Jahre. Während es im Falle von WILLIAM ELLIOTT WHITMORE zum größten Teil an seiner Stimme liegt, wird man bei C.W. STONEKING in allen Belangen an der Nase herumgeführt. Angefangen von der Instrumentierung, über die Aufnahmequalität bis hin zum Coverartwork schreit hier jede Phase: Blues lange vor Bürgerrechtsbewegung. Dabei ist C.W. STONEKING ein Weißbrot aus den Outbacks Australiens. Dass sich C.W. STONEKING bei „King Hokum“ mit so altehrwürdigen Größen wie FRED MCDOWELL und dem allseits beliebtem ROBERT JOHNSON messen lassen muss, liegt auf der Hand und tatsächlich schlägt sich der Mann mit dem Hang zu Vergangenem bei diesem Vergleich äußerst wacker. Authentischer könnte man Delta Blues im Jahre 2007 wohl kaum fabrizieren. Wenn C.W. STONEKING dann noch wie bei „On A Christmas Day“ von Kirsty Fraser an den Vocals unterstützt wird, wähnt man sich tatsächlich in einer alten Kaschemme inmitten der Sümpfe. Zusätzliche Punkte gibt es allein für das wunderbare Dobro-Spiel. Wer braucht eigentlich noch Rock’n’Roll?
www.voodoorhythm.com/c.w.stoneking.htmlMartina Hollauf (8)
Cookie-Einstellungen
Alle annehmen Ablehnen / Konfigurieren