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Sherlock Holmes 34

Sherlock Holmes 34
Die Beweislage ist erdrückend und lässt nur eine Option für Hubert Daynton zu: Schuldig! Doch ist der Fall wirklich so schnell gelöst?

(C) Titania Medien / Sherlock Holmes 34 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenIn ihren Räumlichkeiten in der Baker Street 221 B bekommen Sherlock Holmes und Doktor Watson Besuch von einer verzweifelten jungen Frau. Katherine Moody bittet den beratenden Detektiv um Hilfe in einem Mordfall, der sich auf dem Anwesen ihres Onkels zugetragen hat. Der talentierte Maler Bernhard Power wurde auf brutale Art und Weise in seinem Atelier erschlagen. Der Täter ist für Polizei und Presse schnell gefunden. Hubert Daynton, ein Nachbar und guter Bekannter von Miss Moody, wird der Tat bezichtigt.


Tatsächlich sind die Indizien eindeutig und deuten alle auf ihn als Mörder hin. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis er schuldig gesprochen wird und am Galgen baumelt. Miss Moody hingegen ist von seiner Unschuld überzeugt. Sherlock Holmes erkennt erste Unstimmigkeiten in der Beweisführung und nimmt eigene Ermittlungen auf. Trotz erheblicher Widerstände ist er sich sehr bald sicher, dass Daynton nicht die einzige Person mit einem Motiv ist.


Erneut greift man auf kein Original von Arthur Conan Doyle zurück, sondern vertont eine für die Reihe verfasste Geschichte. "Die quietschende Tür" beginnt wie so viele Fälle des berühmten Ermittlerduos in der Baker Street und nimmt erst ganz allmählich Fahrt auf. Der anfänglich so klare Fall wird mit voranschreitender Laufzeit immer undurchsichtiger und lässt alsbald eine Menge Raum für Spekulationen auf der Seite des Hörers, der zum Miträtseln eingeladen wird. Sherlock Holmes seziert den Mordfall mit seinem messerscharfen Verstand und schafft Raum für Interpretationsmöglichkeiten. Einmal mehr macht es großen Spaß, der Spürnase bei ihren Ermittlungen über die Schulter zu schauen und zu beobachten, wie sie mithilfe des Mittels der Deduktion den Fall zum Abschluss bringt.


"Die quietschende Tür" ist ein klassischer Kriminalfall, der seinen Schwerpunkt auf die Indiziensuche und Klärung des tatsächlichen Tathergangs legt. Viele Szenen erinnern dabei an ein Kammerspiel, was der Spannung jedoch keinen Abbruch tut, schließlich bleibt die Suche nach dem Täter lange Zeit offen. Actionszenen, Verfolgungsjagden oder Ähnliches sucht man in diesem Fall vergebens, diese sind aber auch keinesfalls nötig, hier genügt die hohe Kunst der Deduktion und eine gehörige Portion Wortwitz, um den Hörer für sich einzunehmen. Die Dialoge sind sprachlich ausgefeilt und passen hervorragend zum viktorianischen Hintergrund, vor dem auch diese Geschichte angesiedelt ist.


Die musikalische Untermalung ist ruhiger Natur und kommt eher als rahmendes und unterstützendes Element zum Tragen. Die verwendeten Geräusche spielen ebenfalls eine untergeordnete Rolle und dienen lediglich dazu, die einzelnen Szenen für den Hörer auszugestalten und fassbarer zu machen. Die wenigen unterstützenden Effekte muten jedoch sehr realistisch an und sorgen schnell für das gewisse Flair, das eine gute Geschichte des berühmten Detektivs auszeichnet. Diese ist flüssig erzählt und nur einigen wenigen Szenen hätte eine Straffung gut getan.


Es ist deutlich zu hören, wie sehr ihre Rollen Joachim Tennstedt und Detlef Bierstedt als Holmes und Watson in Fleisch und Blut übergegangen sind. Was anfänglich noch etwas steif und gekünstelt wirkte, hat sich mittlerweile ins Gegenteil verkehrt. Den Dialogen merkt man die Spielfreude geradezu an und beide Akteure werfen sich die verbalen Bälle im Minutentakt zu. Dazu kommt eine etwas freundlichere und zugänglichere Interpretation der Holmes-Rolle durch Tennstedt, die sich von anderen absetzt und so für eine gewisse Eigenständigkeit der Serie sorgt.


Janina Sachau ist als Katherine Moody zu hören. Die Sorge und Verzweiflung ihrer Rolle wirken glaubhaft, hier ist eine junge Frau zu hören, die um das Leben eines geliebten Menschen bangt. Sachau gelingt es, die Verwirrung und Angst ohne Probleme zum Publikum zu transportieren. Jacques Breuer ist als John Playfair zu hören, ihm kauft man den Mann in den mittleren Jahren, den einzig und allein sein Hobby interessiert, zu jeder Zeit ab.


In weiteren Rollen sind Thomas Balou Martin, Rolf Berg, Sascha von Zambelly, Louis Friedemann Thiele und Matthias Löhn zu hören, die das Ensemble komplettieren und alle mit einer ansprechenden Leistung ihre Aufwartung machen. "Die quietschende Tür" ist eine weitere gelungene Folge innerhalb der Reihe, die jedoch wesentlich ruhigere Wege beschreitet als die direkten Vorgänger, das Augenmerk auf die reine Ermittlungsarbeit legt und dabei einen Sherlock Holmes in Höchstform präsentiert.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Titania Medien




 


 

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