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Sherlock Holmes 23

Sherlock Holmes 23
Für viele ist es womöglich das Verbrechen des Jahrzehnts. Da versteht es sich von selbst, dass auch Sherlock Holmes bestrebt ist, den Mord an John Straker und den Verbleib des Rennpferdes Silberblesse aufzuklären.

(C) Titania Medien/Lübbe Audio / Sherlock Holmes 23 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDr. Watson platzt nahezu vor Neugier, er möchte endlich den Grund erfahren, warum sein Freund mit der Bitte an ihn herangetreten ist, ihn ins einsame und abgelegene Dartmoor zu begleiten. Als Sherlock Holmes auf der ermüdenden Zugfahrt endlich bereit ist, seinen Weggefährten über die Beweggründe für die Reise ins Bild zu setzen, staunt dieser nicht schlecht. Denn urplötzlich sieht er sich mit jenem Kriminalfall konfrontiert, der wohl ganz England seit einigen Tagen in Atem hält. In der unwirklichen Moorlandschaft Dartmoors ereignete sich ein Verbrechen, das ungeahnte Wellen schlägt. Der Trainer eines angesehenen Rennstalls wird eines Morgens tot aufgefunden. Schnell steht fest, dass der Mann keines natürlichen Todes gestorben ist.


Doch es kommt noch schlimmer. Silberblesse, der Favorit des Rennstalls, ist aus seiner Box verschwunden. Ein potentieller Täter ist schnell ausgemacht. Ein Spion, der wichtige Informationen über Pferd und Reiter beim anstehenden Wessex-Cup zu seinem Vorteil nutzen wollte, wird des Verbrechens bezichtigt. Schon bald steht jedoch fest, dass der Fall nicht so einfach gelöst werden kann wie zunächst gedacht. Doch Sherlock Holmes ist nicht umsonst Londons größter Detektiv – nur eine Frage der Zeit, bis der wahre Täter der Gerichtsbarkeit überstellt werden kann.


Mittlerweile sind fast alle "Sherlock Holmes"-Serien auf dem Markt dazu übergegangen, die Originalfälle von Sir Arthur Conan Doyle zu vertonen, überraschend angesichts der Tatsache, dass viele bereits ein oder gar mehrere Male vertont wurden. Auch die Geschichte über das Verschwinden des Rennpferds Silberblesse macht da keine Ausnahme. Bei der vorliegenden Vertonung kommt der Fall auf eine sehr gemächliche und ruhige Art daher. Spannung baut sich nur langsam auf, das Augenmerk liegt eher auf den Deduktionskünsten des berühmten Detektivs. Die Erläuterungen, wie Sherlock Holmes zu seinen Schlussfolgerungen kommt, ist sicherlich interessant, manchmal hätte man sich jedoch ein wenig Dramatik in der Handlung gewünscht, das hätte der Spannungskurve sicherlich gut getan.


Einen großen Raum erhalten die Dialoge zwischen Holmes und Watson, in denen die Vorkommnisse, die zum Tod John Strakers geführt haben, thematisiert und die verschiedenen Blickwinkel auf den Fall erörtert werden. Dabei legt man großen Wert auf Detailtreue und Nähe zum Originaltext. Anhand weniger am Tatort zurückgelassener Gegenstände nimmt der Spürhund die Fährte auf und bringt schließlich den wahren Täter ans Licht. Unvermeidlich bei einer solchen Herangehensweise ist natürlich, dass die Geschichte ihr tatsächliches Alter offenbart. Zwar kann die Story am Ende mit einer überraschenden Enthüllung punkten, es muss jedoch festgehalten werden, dass es zwingendere Geschichten im Kanon der Abenteuer von Sherlock Holmes gibt.


Die musikalische Unterfütterung erfolgt fast ausschließlich durch klassische Kompositionen, die oft einen heiteren Charakter vermitteln, wodurch das Hörspiel eine entschleunigte Anmutung erhält. Die Geräusche sind eher zurückhaltender Natur, können aber, wenn sie zum Einsatz gelangen, überzeugen und wirken durchaus authentisch. Auch hier wird großer Wert darauf gelegt, dass die Soundeffekte zu Wort und Musik passen und zu einem harmonischen Gesamteindruck zusammenfließen.


In die Rolle des Sherlock Holmes schlüpft hier einmal mehr Joachim Tennstedt, der seine Figur auf eine eher sympathische und ausgeglichene Art anlegt, der auch Humor nicht fremd ist. Damit steht diese Interpretation einigen anderen der jüngeren Vergangenheit gegenüber, in denen Sherlock Holmes wesentlich arroganter, ja sogar manchmal überheblich wirkt. Welche Art der Darstellung zu favorisieren ist, bleibt jedem selbst überlassen. Eindeutig ist jedoch, dass Joachim Tennstedt mit seiner warmen Stimmfärbung und einer beruhigenden Sprechweise durchaus als Sherlock Holmes zu gefallen weiß.


Detlef Bierstedt, der schon des Öfteren George Clooney seine Stimme lieh, kommt in dieser Folge sehr behäbig, ja manchmal schwerfällig daher. Hier hätte an mancher Stelle ein wenig Elan gut getan, auch wenn Dr. Watson schon immer als ein wenig phlegmatisch beschrieben wird. Eine sichere Bank ist der alte Hörspielhase Jürgen Thormann. Es macht einfach nur Spaß, ihn im Fall von "Silberblesse" als alten Pferdenarren Colonel Ross erleben zu dürfen. Eine gute Besetzung. Als gute Auswahl erweisen sich auch Julia Stoepel als Edith Baxter und Pascal Breuer als Stallbursche Hunter. Beide schaffen es problemlos, ihre Rollen mit Leben zu füllen.


Etwa ein gutes halbes Dutzend weiterer Sprecher kommt zum Einsatz und kann mit einem ordentlichen Auftritt punkten. "Silberblesse" aus dem Hause Titania ist eine gelungene Interpretation der Geschichte von Arthur Conan Doyle, die besonderen Wert auf die Deduktion der Hauptfigur legt. Im Fokus stehen hier eindeutig der Dialog und schließlich der Weg, wie Sherlock Holmes ans Ziel seiner Ermittlungen gelangt. Wer den Meisterdetektiv und seine Abenteuer mag, wird an dieser Produktion sicherlich seine Freude haben.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Titania Medien/Lübbe Audio




 


 

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