RAISED FIST - Veil Of Ignorance

Die Schweden von RAISED FIST – das war schon seit jeher so – sind schlicht und ergreifend Arbeitstiere vor dem Herren. Dort, wo andere Bands denken, sie könnten sich nun auf dem bereits Erreichten ausruhen, da legen RAISED FIST noch eine gehörige Schippe nach, nur um das zu erreichen, was eben möglich erscheint. Und eben diese Arbeitsmoral hat bisher noch immer dazu geführt, dass man sich über die Qualitäten des jeweils neuen Albums des schwedischen Fünfers nur wundern durfte. Und ähnlich verhält es sich nun auch mit „Veil Of Ignorance“, der nunmehr fünften Longplay-Veröffentlichung von RAISED FIST. Man wundert sich von Beginn an über die Intensität der Songs, die nie den Anschein erwecken, in eine bestimmte und eben nur diese musikalische Sparte gehören zu wollen. Vielmehr verbinden RAISED FIST die alte und auch neue Hardcore-Schule, versetzen diese Einflüsse mit einem ganz dezenten poppigen Charme und garnieren das Ergebnis daraus wiederum mit einer feisten Kante Metal-Ethik, ohne dabei die Sparte Hardcore jemals gänzlich zu verlassen. Allein schon das eröffnende „Friends And Traitors“ ist derart intensiv gehalten, dass man sich nicht selten an die ehemaligen und unlängst aufgelösten Labelmates von BREACH erinnert fühlt. In Hinsicht auf den Grundsound darf festgestellt werden, dass sich RAISED FIST einmal mehr und nun mit dem vierten Album in Folge an Daniel Bergstrand (IN FLAMES, MESHUGGAH) gehalten haben. Das Schöne daran ist: Obgleich man weiß, was einen mit „Veil Of Ignorance“ erwartet, wird man ein ums andere Mal überrascht. Als ebenfalls erfreulich ist die Tatsache zu werten, dass es sich bei RAISED FIST auch im höheren Alter noch um politisch engagierte Musiker handelt, deren Engagement sich auch in den Texten ihrer Songs zeigt. RAISED FIST sind und bleiben eben eine waschechte Bank, insbesondere dann, wenn es um furiosen europäischen Hardcore geht.
www.myspace.com/raisedfist
Dennis Grenzel (7)