Ipecac/Southern/Soulfood
Na, wen haben sich Ipecac denn da geholt? QUI („pronounced Qwee“, wie der Promo-Wisch fürsorglich bemerkt) existieren zwar schon seit 2000, aber erst mit Neuzugang David Yow dürfte der Formation aus LA größere Aufmerksamkeit beschieden sein. Alle Noise-Rock-Connaisseure und Touch&Go-FanatikerInnen schnalzen wahrscheinlich schon bei alleiniger Erwähnung dieses Namens lüstern mit den Zungen. Handelt es sich doch bei dem Ex-SCRATCH ACID/JESUS LIZARD-Frontman um einen legendär-exzessiven Performer, der schon allzu lange nichts mehr von sich hören ließ. Gemeinsam mit QUI dürfte er wohl viele der aufkeimenden Erwartungen erfüllen. Schräg, verschroben, kantig, hantig und stets ein wenig unberechenbar. So muss Noise-Rock klingen, der im besten Sinne zeitlose, kategorienfreie harte Rockmusik ist. Wobei der „Noise“-Faktor stets von einer gekonnt eingesetzten Laut-Leise-Dynamik lebt, wie sie sich z.B. in dem Gänsehaut-Track „New Orleans“ entfaltet. Oder in dem hundsgemein fiesen „Freeze“, in dem Yow zischt „I hope you fuckin’ freeze!“ Wem TOMAHAWK sowieso viel zu glatt und die MELVINS auch schon zu perfektionistisch, berechnend geworden sind, wird an „Love’s Miracle“ sicherlich Gefallen finden. QUI kommen hoffentlich noch dieses Jahr auf Europatour. Bis dahin können es sich alle Amphetamin-geeichten Reptilien auch zu den gelungenen Covers von ZAPPAs „Willie The Pimp“ und PINK FLOYDs „Echoes“ in der Abendsonne gemütlich machen.
www.southern.netPeter Kaiser (8)
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