Knock Out/Cargo

War das letzte Album der Combo aus dem 4 PROMILLE Umfeld (deren Mastermind übrigens auch hier die Fäden zieht) noch aus recht gekonnten Coverversionen gestrickt, versuchen sich die PORTERS auf „Anywhere But Home“ an Eigenkompositionen; „Cheating At Solitaire“ von Mike Ness mal ausgenommen. Wie anzunehmen war, haben die vier Herren und die Dame ein Album vorgelegt, das weder die Liebe zum Folk irischer Prägung noch den Punk-Hintergrund der meisten Beteiligten verleugnet. Und wie sagte schon Otto Waalkes: das passt mir doch ganz gut! Ähnlich wie die TOSSERS eher auf der folkigen Seite angesiedelt, punkten die PORTERS auch mit einem gewissen Ruhrpott-Charme einerseits und musikalischem Können andererseits – von der Ballade bis zum Pints-an-die-Wand-Smasher. Thematisch dürften Songtitel wie „Lady Whiskey“, „A Ship Lost Its Way In The Fog“ oder „Bantry Bay Boozer“ recht gute Anhaltspunkte liefern. Meckern kann ich höchstens, wenn Sänger Volker in den ruhigen Teilen allzu sehr nach dem von mir hoch verehrten Großmeister Shane MacGowan klingen will (ohne dem guten Mann selbst eine gewisse Trinkfestigkeit plus entsprechender Stimme abzusprechen zu wollen, Gott bewahre…). Summa summarum ein auf jeden Fall gelungenes Album, das den internationalen Vergleich sicher nicht zu scheuen braucht, aber (noch) nicht ganz in der Champions-League spielt. Wurscht – UEFA Cup ist eh cooler.
www.theporters.deChristoph Buder (8)