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PETSCH MOSER

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7.10.05, FLEX (WIEN)
Der bekannteste Wiener Geheimtipp was Alternative Rock betrifft, so man diese Bezeichnung überhaupt noch verwenden darf / soll / kann, gab sich im legendären und bei Einheimischen wie Touristen gleichsam bekannten und beliebten Club am Donaukanalufer, dem Flex, die Ehre.
petsch2 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenEinst war das Flex ein Ort gelebter Anarchie im positiven Sinne. Vor der Lokalität konnte man bei selbst mitgebrachten Getränken sogar nach 23 Uhr noch im Freien herumsitzen, was dazu führte, dass die Donaukanalpromenade zu späten Abendstunden im Sommer für Passanten beinahe unpassierbar wurde.

Nun ist alles anders…
Die Donaukanalpromenade ist aufgrund einer U-Bahn-Baustelle unpassierbar, das Flex in einer Cul-de-sac gelegen. Dies wurde ausgenutzt, um schon weit vor dem Eingang ein Gitter samt Türsteher zu installieren, von allen Besuchern die Taschen zu kontrollieren und gegebenenfalls unpassende Besucher fernzuhalten. Der Zugang zum Flex ist nun für Dosenbier trinkende Spaziergänger nicht mehr möglich. Ich dachte immer, dass es sich bei der Donaukanalpromenade um eine öffentliche Straße und nicht um Privatgrund handelt. Vorbei die Zeiten, als „Vorm Flex“ noch Pfandflaschen sammelnde Obdachlose und Verkäufer illegaler Rauschmittel gemeinsam mit den Nachtschwärmern feierten. Nun ist „Vorm Flex“ quasi eine Bobo-Monokultur.

Eigentlich schreibe ich hier aber über das Konzert der Gruppe Petsch Moser. Da aber ein gutes Konzert nicht nur durch die Musik und das Publikum, sondern zu einem guten Teil auch vom Veranstaltungsort beeinflusst wird, habe ich mir diese Kritik an der Lokalität erlaubt.Das Konzert selbst wurde von der Gruppe in äußerst routinierter Weise absolviert. Dies ist eigentlich bewundernswert, da einige Störfaktoren vorhanden waren, die die Gruppe aufgrund ihrer langen Konzertpraxis nicht beeindrucken konnte. Zeitweise tummelten sich auf der kleinen Bühne zusätzlich zur Band noch bis zu fünf Stagediver.

Peinlich war das Bühnenbild:
Im Flex sind hinter der Bühne Fernsehapparate an der Wand installiert, die die Buchstaben des Bandnamens tanzen und blinken ließen. Kein weltbewegender Effekt, doch ganz nett, wäre nicht der Name der Gruppe falsch geschrieben gewesen - „Petch Moser“. Die Lieder der Gruppe gehören inzwischen für das Wiener Publikum zum allgemeinen Liedgut. Lauthals wurde z.B. bei „Schöner Ort“, „Sexy Song“ oder „Liebeslied“ mitgesungen. Schade, dass es die Gruppe nicht schaffte, die geniale Stimmung, die bei ihren Hits aufkam, auch zu halten. Es wurde dann immer eine langsame und nachdenkliche Ballade nachgelegt. Jedoch, das Publikum kam mit dem festen Willen, sich zu amüsieren, somit wurde die Stimmung nicht allzu negativ beeinflusst.

Und eigentlich machten es Petsch Moser den Zuhörern auch leicht. Eine solide Darbietung mit nur wenigen Kritikmöglichkeiten, die auch nur ein klassischer Wiener Nörgler, wie ich es bin, unbedingt erwähnt wissen möchte. Alle Hits wurden gespielt, und auch ein paar neue Songs, die auf ein neues Album hoffen lassen? Die Besucher waren mit der guten Stimmung beträchtlich daran beteiligt, dass es ein gelungener Konzertabend wurde. Dies wurde auch mit dem Abschiedssatz „Danke für die Mitarbeit“ entsprechend gewürdigt. Die bereits erwähnten Stagediver waren omnipräsent. Schön, dass es noch Veranstaltungen gibt, bei denen die Besucher auch selbst aktiv sein können. Just während dem Lied „Schön (Lied für David Bowie)“ sprang einer jener Freaks beim Refrain („Ich habe heute erst gelernt / dass man vom Himmel fallen kann“) in die Menge, wurde aber sicher aufgefangen.

www.petschmoser.com – offizielle Internetseite der Band Petsch Moser
www.flex.at – offizielle Internetseite des Veranstaltungsortes Flex
www.wien.gv.at/stadtentwicklung/02/02/01.htm - Information über die U-Bahn-Baustelle vorm Flex


Daniel Nitsch

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