Plunk/Rough Trade
Ob sich NEMAS mit der Betitelung ihres Full-Length-Debuts einen Gefallen getan haben? Wahrscheinlich nicht. Denn hinter einem programmatisch anmutenden Titel dieses Kalibers möchte man wohl eher den räudigsten und schnellsten Streetpunk seit Menschengedenken vermuten, und nicht den solide durchfrisierten Punkrock bzw. Punk’n‘Roll, den der Fünfer aus Göteborg auf „If We Could Play Faster, We Would“ kredenzt. Titel hin, Streetpunk her: Die Platte hat was, und zwar jede Menge Charme, denn jeder der neun Tracks versprüht gute Laune und Punk-Attitüde en masse. Den Credibility-Punkt holen Songtitel wie „Nemas United“, Originality“, das wirklich verboten nach den BONES klingt, oder die Alko-Hymne „Alcohol“ („I’m going to tell you something that is true: Alcohol is good for you!”). Für gediegene Streetpunk-Atmosphäre sorgen die allgegenwärtigen Sing-A-Longs und Gangshouts, und wenn bei „Backstreets Of London“ dann noch ein Bläsersatz anhebt, wird schließlich auch die Ska-Klientel im Vorbeigehen bedient. Das alles wird außerdem in handwerklicher wie soundtechnischer Spitzenqualität dargeboten, was „If We Could Play Faster, We Would“ eigentlich zum Pflichtkauf für jeden machen sollte, der ein „Punk“ in der konkreten Typenbezeichnung seiner Randgruppenexistenz trägt. Lediglich etwas mehr Spielzeit hätte der Platte gut getan.
www.myspace.com/nemasMichael Komjati (9)
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