Regain/Soulfood
Man kann das mögen, muss es aber nicht. Sollte man irgendwie aber. Die Schweden mit dem Bandnamen, bei dessen Nennung Jesse „The Devil“ Hughes (EAGLES OF DEATH METAL) wahrscheinlich mit schöner Regelmäßigkeit ein mörder Zelt aus seinen Boxershorts baut, bringt via Regain Records ihr mittlerweile viertes Werk unter die Rocker, Zocker und das ganze sympathische Gesocks. Die Truppe um Frontröhre Ralf Gyllenhammer verstand es schon seit jeher ausgezeichnet, aus so ziemlich allem, was harte, treibende Rockmusik in den 70ern (vorwiegend), 80ern (sporadisch) und ganz früher (verhalten) hörenswert machte, ihre eigenes, ganz persönliches Rockkaleidoskop zu basteln. Das hat sich Gott sei Dank auch mit „The Latest Version Of The Truth“ nicht geändert. Hier braten fetteste Riffs in der Machart MONSTER MAGNETs oder der stets sträflich unterbewerteten TRANSPORT LEAGUE fröhlich vor sich hin, verbrüdern sich mit dem rotzigen Charme der ruhmreichen Landsmänner D.A.D und feiern mit den lichtesten Momenten des Schinkengottes himself, Mr. Glenn DANZIG, eine ausufernde Party, bis der verdammte Arzt kommt. Kehrt um die Hand überraschen Gyllenhammer & Co. aber mit einschmeichelnden Streicherarrangements (im schweinscoolen „Double Nature“ oder dem soundtrackartigen Instrumental „Scyphozoa“, beispielsweise) und balladeskem Liedgut („Bring Me Everyone“), so dass letzten Endes auch die Abwechslung nie zu kurz kommt. Man sollte das mögen, wirklich.
www.mustasch.comChristoph Komjati (8)
Cookie-Einstellungen
Alle annehmen Ablehnen / Konfigurieren