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Mord in Serie 28

Mord in Serie 28
Unweit der deutsch-polnischen Grenze ereignet sich ein barbarisches Verbrechen. Eine Familie wird in ihrem Wohnwagen massakriert. Wird es gelingen, die einzige Zeugin zum Reden zu bringen?

(C) Contendo Media / Mord in Serie 28 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenIn Brandenburg schleppt sich eine blutüberströmte junge Frau mit letzter Kraft aus dem Wald auf einen Campingplatz. Sie ist vollkommen verstört und nicht in der Lage zu schildern, was geschehen ist. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Es ist vollkommen unklar, was der Frau zugestoßen ist und ob überhaupt ein Verbrechen vorliegt. Man zieht die Psychologin Paula Schellenberg hinzu und hofft mir ihrer Hilfe, die Unbekannte zum Sprechen zu bringen. Tatsächlich gelingt es dieser, Zugang und Vertrauen zu gewinnen. Die Geschichte, die Luise Kunhardt, so der Name der jungen Frau, vor den Beamten ausbreitet, zeugt von unvorstellbarer Grausamkeit.


Ein Unbekannter sei in den Wohnwagen ihrer Familie eingedrungen und habe diese auf bestialische Weise mit einer Axt erschlagen. Nur ihr sei in letzter Minute die Flucht gelungen. Wer der Täter und was sein Motiv ist, bleibt vollkommen unklar. Was die Polizisten am Tatort erwartet, übertrifft die schlimmsten Befürchtungen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren und tatsächlich ist ein Täter schnell ausgemacht. Ein Kleinkrimineller aus der Umgebung. Doch ist er wirklich der kaltblütige Mörder, der drei Menschenleben zu verantworten hat?


In der Reihe "Mord in Serie" gab es bereits mehrere Fälle, in denen es nicht zimperlich zur Sache ging und Verbrechen auf eine drastische Weise dargestellt wurden. "Kaltblütig" geht hier vielleicht noch einen Schritt weiter als bisherige Episoden, was sicherlich an der Brutalität und Sinnlosigkeit der geschilderten Morde liegen dürfte. Die plastische Darstellung der eigentlichen Tat lässt keine Zweifel, dass der gewählte Titel hier passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Denn kaltblütig und gewissenlos geht der Täter zu Werke, um seine Ziele zu erreichen.


Die anfängliche Campingplatzidylle zerbröckelt nach wenigen Minuten und schwenkt über in einen knallharten Kriminalfall, der den Hörer schnell gefangen nimmt. Zu Beginn ist es die Frage, wer die Unbekannte ist und was ihr zugestoßen sein mag, die direkt Spannung aufbaut. Infolge wird sie abgelöst durch die spannend inszenierte Suche nach dem Mörder und was die Motivation für seine Tat sein könnte. Dass man dabei den Mörder nicht auf einem Silbertablett präsentiert bekommt, versteht sich dabei von selbst, schließlich ist es eines der Markenzeichen der Serie, eine Story mit Winkeln und Ösen zu präsentieren.


"Kaltblütig" kann insbesondere in Sachen Atmosphäre punkten, selten wurde ein Verbrechen so eindringlich und dicht geschildert, dass es einen wie versteinert im Sessel zurücklässt. Die Dramaturgie lässt keine Wünsche offen, spannende Passagen wechseln sich ab mit kurzen ruhigen Momenten, bevor die nächste Wendung erneut ordentlich Fahrt aufnimmt und die Geschichte in eine neue, unerwartete Richtung lenkt. Die Inszenierung der jeweiligen Spielräume kann wie von Contendo gewohnt überzeugen, so wähnt man sich anfänglich tatsächlich auf einem Campingplatz, um nur wenige Minuten später beim Ablauf des Verbrechens hautnah dabei zu sein. Die musikalische Begleitung ist stimmig und passt zum Handlungsgeschehen. Viele der Dialoge wirken wie aus dem Leben gegriffen und lassen die gestelzten Sätze anderer Produktionen auf wohltuende Art außen vor.


Wieder einmal fällt die Besetzungsliste sehr üppig aus und kann eine Menge bekannter Stimmen aufweisen. Hier jemanden hervorzuheben fällt schwer, agieren doch alle auf einem sehr professionell hohen Niveau. Der eine oder andere sticht aber dann doch hervor und bleibt mit seinem Auftritt nachhaltig im Gedächtnis haften. Gabrielle Pietermann zeigt als Luise Kuhnardt die ganze Palette ihres Könnens und schafft es problemlos, die Vielschichtigkeit ihrer Figur glaubhaft zu verkörpern. Ulrike Stürzbecher ist hier die Idealbesetzung der gewissenhaften Psychologin, die nicht bereit ist, jede präsentierte Lösung einfach zu schlucken.


Bodo Wolf gibt einmal mehr den leicht grummeligen Polizisten, den nichts mehr so leicht erschüttern kann, dafür hat er bereits zu viel in seinem Job gesehen. Szenenapplaus gibt es für Hannes Bender in der Rolle des Urgesteins aus dem Ruhrgebiet. "Kaltblütig" enthält alle Zutaten, die ein harter Thriller benötigt. Mit dem aktuellen Fall zeigt sich "Mord in Serie" wieder in gewohnt starker Form. Wer seinen Krimi etwas härter bevorzugt, dürfte sich bei hier schnell zuhause fühlen.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Contendo Media




 


 

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