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Mord in Serie 17

Mord in Serie 17
Es sind nur noch wenige Wochen bis zu Marcs Entlassung aus dem Gefängnis. Doch dann wird er plötzlich mitten in der Nacht in ein anderes Gefängnis verlegt.

(C) Contendo Media/Delta Music / Mord in Serie 17 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenWegen der Beteiligung an einem Raubüberfall wandert Marc Adam für fünf Jahre hinter schwedische Gardinen. Er versucht die Zeit so gut wie möglich hinter sich zu bringen und nach Möglichkeit nicht aufzufallen. Schnell gilt er als Musterhäftling. Umso überraschender kommt die nächtliche Verlegung in eine andere Haftanstalt kurz vor seiner Entlassung. "Der Kerker", wie das Gefängnis im Volksmund genannt wird, macht seinem Namen alle Ehre. Der absolute Alleinherrscher ist Dr. Seifert, der kompromisslos die Geschicke des Gefängnisses leitet.


Schon kleinste Vergehen werden mit drakonischen Strafen geahndet und die Privatsphäre der Insassen ist de facto nicht existent. Trotz der widrigen Umstände bemüht sich Marc, den Kopf einzuziehen und nicht aufzufallen. Doch leider gelingt ihm das weder bei den anderen Häftlingen noch dem Personal des "Kerkers". Zu allem Überfluss verschlechtert sich sein Gesundheitszustand in der neuen Umgebung rapide, da eine längst überwunden geglaubte psychische Erkrankung mit enormer Wucht zurückkehrt. Marc fällt es immer schwerer, zwischen Realität und Wahn zu unterscheiden. Dann geschieht das Unfassbare: Nur wenige Tage vor seiner Entlassung soll er einen Mithäftling auf brutale Art und Weise ermordet haben. Kann Adam seinen eigenen Sinnen noch vertrauen?


Erneut warten Markus Topf und "Mord in Serie" mit einem weiteren unverbrauchten Szenario für ihren neuesten Thriller auf. Im Fokus steht dieses Mal das Leben hinter Gittern. Wer sich nun jedoch bereits herzhaft gähnend abwendet, weil er die altbekannten Kamellen für den Handlungsaufbau erwartet, ist schiefgewickelt und könnte einen wirklich gut aufgebauten Plot versäumen. Ausbruch- und Revolteszenarien wird man bei "Terror hinter Gittern" jedenfalls vergeblich suchen. Vielmehr wird mit dem Verlust der eigenen Realität und dem Vertrauen in die eigenen fünf Sinne gespielt, angesiedelt in einem Umfeld, das für jeden Menschen eine Ausnahmesituation verkörpert.


Großes Lob muss man den Produzenten für jene Szenen aussprechen, in denen nicht klar zu erkennen ist, ob man sich nun bloß in der Gedanken- und Erlebniswelt des Protagonisten befindet oder sich die Ereignisse gerade tatsächlich zutragen. Hier wird kein Pulver zu früh verschossen und die Spannung bis zum Schluss aufrechtgehalten. Überhaupt fällt die gesamte Handlung sehr temporeich aus und wartet mit einer Reihe von Actionsequenzen auf, die wirklich großartig umgesetzt wurden und zu begeistern wissen. Was tatsächlich in dem Hochsicherheitsgefängnis vor sich geht, bleibt lange Zeit im Dunklen und präsentiert dem Hörer am Ende eine überraschende Erklärung. Hier liegt leider auch das große Manko dieser Folge.


Die Motivation für die gesamten rätselhaften Vorkommnisse, die sich im unwirtlichen Knast zutragen und insbesondere das Leben von Marc Adam betreffen, erscheint doch mehr als unglaubwürdig. Leider bleibt man mit einem enttäuschten Gefühl zurück, wenn man die unrealistische und überzeichnete Auflösung präsentiert bekommt. So schafft es "Terror hinter Gittern" bedauerlicherweise nicht, mit den absoluten Top-Folgen der Serie mitzuhalten. Nichtsdestotrotz sprechen wir hier über unterhaltsame Thriller-Kost, die viele andere Produktionen in die Tasche steckt.


Bei der Auswahl der Geräusche und der verwendeten Musikstücke lässt man wie gewohnt nichts anbrennen und liefert makellose Arbeit ab. So wird auch "Terror hinter Gittern" zu einem homogenen Gesamtprodukt auf hohem Niveau. Über weite Strecken wird dieses Hörspiel durch die Figur des Marc Adam getragen. Asad Schwarz gelingt es, seine Rolle abwechslungsreich und überzeugend zu gestalten und man kauft ihm die Ambivalenz seines Charakters zu jeder Zeit ab.


Ebenso überzeugend agiert Volkram Zschiesche als Zellenkumpan Bojan. An seiner Interpretation des gescheiterten Kiez-Kleinkriminellen gibt es nichts zu meckern und er erscheint äußerst glaubwürdig. Jürgen Thormann darf als Dr. Rüdiger Seifert wieder einmal unter Beweis stellen, dass auch bösartige und unsympathische Figuren zu seinem Repertoire zählen und mit großen Eifer in Szene gesetzt werden. Insgesamt betrachtet ist "Terror hinter Gittern" eine weitere solide Episode der Reihe "Mord in Serie". Lediglich das wenig überzeugende Ende schmälert das Hörvergnügen.


 
# # # Justus Baier # # #





Publisher: Contendo Media/Delta Music




 


 

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