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Melchior Grün

Melchior Grün
Mit barocker Bild- und Sprachgewalt werden die kuriosen Abenteuer des titelgebenden fahrenden Sängers erzählt.

(C) Luftschiff-Verlag / Melchior Grün / Zum Vergrößern auf das Bild klickenBis ins 20. Jahrhundert hinein waren sie auf den Straßen und Jahrmärkten unterwegs – die Moritatensänger, die, begleitet durch Instrumente wie Harfe, Drehorgel oder Violine, von schauerhaften Geschehnissen erzählten. Oft hatten die Lieder einen wahren Kern, immer aber eine moralische Botschaft, daher auch der Ursprung des Wortes Moritat, der sich je nach Quelle entweder aus "Mordtat" oder "Moralität" ableiten lässt.


Dieser Tradition hat sich auch Michael Hutter verschrieben, dessen fünf Moritaten über den fahrenden Sänger Melchior Grün in einem edel aufgemachten Band im Luftschiff-Verlag erschienen sind. Entdeckt hatte der deutsche Künstler seinen Protagonisten bei der Recherche in einer Klosterbibliothek in einer aus dem Jahr 1459 stammenden Handschrift, in der von einem fahrenden Sänger namens Melchior Viridis die Rede war.


Dieser hat tatsächlich existiert und sich nicht nur durch seine Erlebnisse, sondern auch als wissensdurstiger Mann Meriten erworben, die der Kirche seiner Zeit jedoch ein ziemlicher Dorn im Auge waren. Als Ketzer verleumdet, wurden viele seiner Spuren beseitigt, nun entreißt Michael Hutter durch sein Schaffen nicht nur einen lange Vergessenen den Mühlen der Zeit, sondern rückt ihn in einen eigenen, kreativen Kontext.


Sowohl was die bildliche als auch textliche Gestaltung der fünf Moritaten betrifft, geht es in barocker Deutlichkeit explizit zur Sache. Melchior Grün bereist Gegenden, "die nie zuvor ein Christenmensch geschaut hatte", wird mit den Sünden des Fleisches und bösartigen Zeitgenossen konfrontiert.


Die Sprache, die Hutter seinem Erzähler angedeihen lässt, ist unglaublich lebendig, man glaubt kaum, dass sie von einem Menschen des 21. Jahrhunderts stammt. Selbiges lässt sich ohne Abstriche auch auf das Artwork umlegen – eine faszinierende Preziose, die uns da in einer streng auf nur 200 Stück limitierten Auflage vom Luftschiff-Verlag gereicht wurde.



# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Luftschiff-Verlag






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