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Masters of the Universe 1

Masters of the Universe 1
Eternia liebt im Sterben, der Planet wird von Gewalt und Anarchie regiert. Seit dem großen Kollaps versucht das Königshaus unter größten Mühen, die Ordnung aufrechtzuerhalten.

Masters of the Universe 1Eternia ist nur noch ein Schatten früherer Zeiten und seit dem großen Zusammenbruch viel Wissen verloren gegangen. Maschinen und Roboter sind Fragmente der Vergangenheit, die Menschen haben das Wissen über ihre Konstruktion verloren. Nur noch wenige verfügen über magische Kräfte, so verwundert es kaum, dass sich weite Teile des Planeten in Ruinenwüsten und unwirkliche Gerölllandschaften verwandelt haben. Die Menschen versuchen unter großen Strapazen, dem Boden das Notwendigste zum Leben abzuringen, doch dies wird immer schwieriger, denn auch Gesetz und Ordnung sind in weiten Teilen der Welt abwesend. Marodierende Banditen bringen die Menschen um ihr karges Hab und Gut.


Als wenn die Bevölkerung noch nicht genug ertragen müsste, zieht eine neue Bedrohung auf, die wilde Horde terrorisiert die abgelegenen Bezirke Eternias. Die wenigen verbliebenen Verteidiger des Guten versuchen sich ihnen entgegenzustemmen, doch die Stimmung ist aufgeheizt, die einfachen Bauern und Handwerker verlieren zunehmend die Geduld mit ihren Beschützern. Da betritt ein undurchsichtiger Fremder die Bühne und beginnt, sich den Unmut der Menschen zunutze zu machen. Wird es gelingen, das neu gesponnene Netz des Bösen zu durchtrennen?


Mit der Veröffentlichung dieses Hörspiels dürfte das Herz eines jeden Nostalgikers höher schlagen, denn mit "Masters of the Universe" kehrt eine weitere Legende der Kassettenkinder in neuem Gewand zurück, ohne dabei die Vergangenheit außen vor zu lassen. Natürlich war es, wie in so vielen Fällen, das Label Europa, das die Hörspiele um He-Man, Teela und Skeletor zu etwas Besonderem und einer längst schmerzhaft vermissten, glücklichen Erinnerung an Kindheitstage machte. Nun ist es endlich so weit, "Masters of the Universe" kehrt zurück mit neuen Produktionen, beruhend auf den nun ebenso von der Retrofabrik wiederveröffentlichten Comics aus den 1980er Jahren.


Tatsächlich gelingt der Spagat, den Geist des Originals zu erhalten und gleichzeitig frische Impulse insbesondere im Handlungsgeschehen einzubringen. Binnen weniger Minuten wird ein neuer, plausibler Background etabliert, der viele offene Fragen der alten Serie direkt beantwortet, ohne dabei das Flair der früheren Veröffentlichungen zu verlieren. Die Handlung ist gut aufgebaut und baut problemlos Spannung auf. Immer wieder fließen neue Wendungen in den Plot ein, sodass zu keiner Sekunde Langeweile aufkommt. Zum Schluss präsentiert man dem Publikum noch einen fiesen Cliffhanger, der direkt Lust auf die Fortsetzung macht.


Zwar werden bereits in der Pilotfolge viele Figuren des Serienkosmos eingeführt, allerdings gewinnen noch nicht alle dabei an Tiefe, was die folgenden Veröffentlichungen sicherlich nachholen dürften. Prinz Adam, Man-At-Arms, Orko und Evil-Lyn haben aber einen hohen Wiedererkennungswert und sorgen sofort für das wonnige Gefühl, an einen längst vergessenen Ort zurückzukehren. Die musikalische Gestaltung fiel bei der Europa-Reihe sehr opulent und nicht selten pathetisch aus. Die Retrofabrik übt sich an dieser Stelle etwas in Zurückhaltung und setzt auf eher dezentere Akzente als die Orchesterklänge des Vorgängers. Bei den Soundeffekten macht man keine Gefangenen, sie fügen sich harmonisch ins Gesamtkonzept ein. Alles klingt wie aus einem Guss und zu keiner Zeit übertrieben oder unpassend.


Bei den Sprechern wählt man einen kompletten Neuanfang, was eine kluge Entscheidung ist. Viele Sprecher der Europa-Geschichten sind bereits zu alt oder leider bereits verstorben. Alle Akteure agieren auf einem hohen professionellen Level, jedoch gibt es einige Sprecher, die innerhalb des Ensembles hervorstechen. Maria Koschny überzeugt als bösartige und durchtriebene Evil-Lyn, hier kann man ihre Niederträchtigkeit in jedem Wort spüren. So müssen Bösewichte klingen, einfach herrlich. In diesem Zusammenhang steht ihr Wolfgang Häntsch als Hordak nur wenig nach, er legt seine Rolle noch einmal etwas dunkler und geheimnisvoller an, was ihm auch eine unheimliche Facette verleiht. Daneben ist es Matthias Brinck als Orko, der seine Figur mit Leben füllt und für die heiteren Momente der Pilotfolge sorgt.


Die Retrofabrik hat mit "Im Netz des Bösen" geschafft, was nur wenige für möglich gehalten haben – nämlich mit einem neuen Hörspiel eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu schlagen, das die Anhängerschaft der ersten Stunde ebenso überzeugt wie eine neue Generation von Fans, die noch wenig oder gar nicht mit "Masters of the Universe" in Berührung gekommen ist.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Retrofabrik


 

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