"Du hast aber einen schönen Ball. Wie heißt du denn, mein Kind? ..." tönen die ersten Worte eines Schattens, dessen Silhouette auf ein Plakat auf einer Litfaßsäule, das auf die Suche nach einem Kindermörder hindeutet, fällt. Für das Mädchen kommt jede Hilfe zu spät. Die Mutter, die ihr Mahl richtet, wartet vergeblich auf die kleine Tochter. Man müsse eben noch besser auf die Kinder achtgeben …
Ein Mörder (Peter Lorre) treibt in einer nicht erwähnten Großstadt in den 20er Jahren sein Unwesen. Kleine Mädchen sind seine bevorzugten Opfer. Doch die Polizei ist ratlos und sucht den Übeltäter in der Unterwelt. Diese sieht sich empfindlich bei ihren Geschäften gestört und macht sich selbst auf, den Mann ausfindig zu machen. Ein überzeugender Gustaf Gründgens spielt den Boss der Verbrecher. Nach langer Suche und vielen Zufällen werden sie dann fündig und führen ihn vor ihr eigenes Gericht. Paradoxerweise sehen die Verbrecher die Hohe Gerichtsbarkeit ihrer Zeit als zu „lasch“ für solche Leute wie den Kindermörder an. Also werden sie selbst zu Richtern und machen dem Mörder den Prozess.
"Aber ich … kann ich denn … kann ich denn anders? Hab ich denn nicht dieses Verfluchte in mir? Das Feuer? Die Stimme? Die Qual?" Peter Lorres krächzendes Schlussplädoyer, mit den markant großen Augen, wird wohl ewig in den Köpfen der Zuschauer haften bleiben. Die Verzweiflung und Furcht vor sich selbst, die Lorre ausstrahlt ist schlicht und ergreifend gigantisch.
Fritz Lang hat 1931 spätestens mit "M – Eine Stadt sucht einen Mörder" nach "Metropolis" einmal mehr sein Können und Gespür für Themen bewiesen, ein Meister der Inszenierung hinter der Kamera zu sein. "M" ist einer der bedeutendsten Werke der deutschen Films, der für viele Nachfolgende einen großen Einfluss darstellt. Einige Teile des Films gingen allerdings verschollen. Teile wurden wiedergefunden und restauriert. Allein die schauspielerische Leistung Lorres ist unvergesslich! Kurzum, fesselnd, ein Film, den man wärmstens empfiehlt!
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